Die Immobilienpreise steigen auch in Großbritannien massiv

Wer in Deutschland derzeit eine Immobilie sucht und dabei auf ein Angebot mit bezahlbaren Preisen hofft, hat einen recht schweren Stand, denn selbst Wohnungen und Häuser in schlechter Lage und in einem eher bescheidenen Zustand kommen aktuell nur zu saftigen Preisen auf den Markt.

Ein Einzelfall ist Deutschland dabei keineswegs. Auch in anderen Ländern haben die Preise für Häuser und Wohnungen in der Zwischenzeit Niveaus erreicht, die noch vor wenigen Jahren kaum vorstellbar gewesen wären. So auch in Großbritannien. Auf der Insel ist der Markt derzeit besonders hart umkämpft.

Auch der Trend zum Homeoffice macht sich an dieser Stelle nachteilig bemerkbar, denn er hat dazu geführt, dass größere Häuser gesucht sind und die Preise nur noch schneller steigen. In den meisten Städten werden bereits Rekordpreise gezahlt. Durchschnittlich kostet eine britische Immobilie derzeit 254.822 Pfund, das sind umgerechnet gut 303.000 Euro.

Ferienregionen sind besonders beliebt

Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem weiteren Anstieg um fast 24.000 Pfund, womit, wie die Bausparkasse Nationwide Building Society in dieser Woche mitteilte, der höchste jemals gemessene jährliche Anstieg erreicht wurde. Im Vergleich zum Beginn der Corona-Pandemie liegen die Preise heute um 16 Prozent höher und in den ersten elf Monaten des Jahres wurden knapp 30 Prozent mehr Immobiliengeschäfte abgewickelt als im gleichen Zeitraum des Jahres 2019.

Begünstigt hat den Boom die Entscheidung der Regierung, die Stempelsteuer für die ersten 500.000 Pfund auszusetzen. Damit fiel für die Immobilienkäufer eine Art Grunderwerbsteuer weg. Inzwischen ist diese Maßnahme zur Stützung der Branche allerdings wieder ausgelaufen.

Dabei ist der Boom keineswegs nur auf den Großraum London und die Metropolen des Landes beschränkt. Aufzeichnungen über die Entwicklung der Immobilienpreise liegen seit dem Jahr 1973 vor und in diesem Jahr verteuerten sich die Preis im Vergleich zum Vorjahr mit einem Plus von 15,8 Prozent in Wales am stärksten. Sehr gefragt sind auch beliebte Urlaubsregionen wie beispielsweise die Grafschaft Cornwall im Südwesten Englands.