Die hohen Preise auf dem Bau dämpfen den Neubauboom noch nicht

Obwohl die Preise für Baumaterialien und Baudienstleistungen im vergangenen Jahr zum Teil extrem stark angestiegen sind, führte dies bislang noch nicht zu einer Verminderung der Bautätigkeit. Im Gegenteil: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, wurden im Gesamtjahr 2021 von den Behörden mehr Neubauten genehmigt als im Jahr 2020.

Ein Grund für die weiterhin hohen Neubauanträge waren die staatlichen Förderanreize. Das staatliche Baukindergeld wurde noch bis zum 31. März 2021 gewährt. So war es nicht verwunderlich, dass viele Familien, die noch in den Genuss der staatlichen Förderung kommen wollten, ihre Bauanträge in das erste Quartal 2021 vorzogen.

Das erste Quartal 2021 war deshalb von einem Antragsboom gekennzeichnet und führte mit dazu, dass das Gesamtjahr 2021 das vierte Jahr in Folge war, in dem die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr anstieg. Allein von Januar bis November 2021 stieg die Zahl der Baugenehmigungen von neuen Wohn- und Nichtwohngebäuden gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,5 Prozent auf rund 145.000 Anträge an.

Die Bauanträge für Zweifamilienhäuser stiegen besonders stark

Das war der höchste Wert, der seit dem Jahr 2006 registriert worden war. Damals hatten die Ämter 161.000 Baugenehmigungen erteilt. Weil zum 31. Dezember 2005 die Eigenheimzulage endete und beantragte Baugenehmigungen erst Anfang 2006 abschließend bearbeitet und entschieden werden konnten, war auch der damalige Spitzenwert durch das Auslaufen einer staatlichen Fördermaßnahme bedingt.

Zwischen Januar und November 2021 wurden insgesamt 293.000 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern genehmigt. Das entsprach gegenüber 2020 einem Anstieg von 1,7 Prozent. Am stärksten stiegen im vergangenen Jahr, die Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser. Sie erhöhten sich gegenüber 2020 um 24,6 Prozent.

Deutlich weniger stark stiegen die genehmigten Bauanträge für Ein- und Mehrfamilienhäuser. Sie erhöhten sich im Vergleich zum Jahr 2020 nur leicht. Bei den Einfamilienhäusern war ein Anstieg um 1,2 Prozent und bei den Mehrfamilienhäuser ein Zuwachs von 0,5 Prozent zu verzeichnen.