Die hohen Erzeugerpreise sind eine Gefahr für die Verbraucherpreise (Inflation)

Im Dezember 2021 verzeichneten die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte mit einem Plus von 24,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr den stärksten Anstieg seit dem Beginn ihrer Erhebung im Jahr 1949. Sie stellen damit auch eine latente Gefahr für die Verbraucherpreise dar, denn zahlreiche Produzenten werden gezwungen sein, die starken Preisanstiege ganz oder teilweise an ihre Kunden weitergeben zu müssen.

Da auch die Verbraucherpreise, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) in dieser Woche mitteilte, weiter unter einem starken Preisdruck stehen, dürfte der inflationäre Druck kurzfristig nur wenig nachlassen, denn die Margen der Unternehmen sind nicht so üppig, dass Preisanstiege wie beispielsweise bei den Sekundärrohstoffen mit 69,1 Prozent oder bei den Verpackungsmitteln aus Holz mit 66,9 Prozent einfach absorbiert werden können.

Ein weiteres Beispiel für eine Preisentwicklung, die früher oder später auf die Verbraucher durchschlagen wird, sind die um 63,5 Prozent gestiegenen Preise für Düngemittel und Stickstoffverbindungen. Ihre Preise sind allein gegenüber dem November 2021 im Dezember nochmals um 13,8 Prozent gestiegen.

Zahlreiche Produkte könnten sich in 2022 verteuern (Inflation)

Auch wenn man damit rechnet, dass auch nur ein Teil dieser massiven Preisanstiege an die Endverbraucher weitergegeben wird, ist zu erwarten, dass eine ganze Reihe von höchst unterschiedlichen Produkten im Laufe des Jahrs teurer werden wird. Einen Grund für diese Annahme stellen die Kosten für Wellpapier und Wellpappe dar. Sie stiegen um 41,3 Prozent. Papier und Pappe verteuerten sich um 30,3 Prozent.

Ohne diese beiden Grundstoffe vermag kaum ein Unternehmen seine Produkten an den Endkunden zu liefern. Ähnlich ist die Situation bei der Produktion von Nahrungsmitteln. Auch hier haben sich die Preise für die Vorprodukte im vergangenen Jahr massiv erhöht. Die Preise für Futtermittel für Nutztiere stiegen beispielsweise um 26,8 Prozent, während für Getreidemehl heute 21,5 Prozent mehr zu bezahlen ist als noch vor einem Jahr.

Vor diesem Hintergrund können sich die Verbraucher schon einmal auf weiter steigende Nahrungsmittelpreise einstellen. In diesem sensiblen Segment waren im vergangenen Jahr vor allem die Preise für Fette und Öle mit einem Plus von 54,5 Prozent besonders stark angestiegen. Auch die Butter verteuerte sich mit 17,6 Prozent sehr stark.