Der Fahrradboom in Deutschland hält an

Die Corona-Pandemie hatte dem Fahrrad-Einzelhandel im Jahr 2020 den höchsten Umsatzzuwachs seit dem Beginn der Zahlenreihe im Jahr 1994 beschert. Dieses hohe Niveau konnte im vergangenen Jahr nicht mehr ganz erreicht werden, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, verzeichnete der Umsatz im Einzelhandel mit Fahrrädern in 2021 einen leichten Rückgang gegenüber 2020 um minus 3,2 Prozent.

Das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 konnte aber dennoch um 28,2 Prozent überschritten werden. Möglicherweise hätte der Rekord des Jahres 2020 nochmals überschritten werden können, wäre nicht auch der Handel mit Fahrrädern massiv von den anhaltenden Lieferkettenproblemen betroffen gewesen.

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1,43 Millionen Fahrräder ohne Motor produziert. Dies entsprach gegenüber 2020 einem Anstieg um 10,0 Prozent auf auf 1,43 Millionen Einheiten. Der Umsatz mit Fahrräder, Fahrradteilen und Fahrradzubehör ermäßigte sich jedoch auf realer Basis gegenüber 2020 um 3,2 Prozent. In 2020 hatte die Branche gegenüber 2019 noch ein Umsatzplus von 32,4 Prozent verzeichnen können.

Mehr klassische Fahrräder produziert als in 2020

Während der Absatz von Fahrrädern mit Elektromotor beständig zunimmt, verzeichnete die Zahl der klassischen Fahrräder ohne Hilfsmotor, die in Deutschland produziert wurden im vergangenen Jahr ebenfalls einen deutlichen Anstieg. Wertmäßig stieg die Produktion auf 771,9 Millionen Einheiten. Gegenüber dem Jahr 2020 stellte dies einen Anstieg um 11,2 Prozent dar.

Allerdings lag die Zahl der produzierten Räder ohne Motor um 6,1 Prozent unter den Produktionszahlen des Jahres 2019. Der Gesamtwert hingegen lag um 3,0 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019. Daneben wurden Fahrradteile wie Bremsen, Gabeln oder Rahmen im Gegenwert von 136,3 Millionen Euro in Deutschland produziert. Gegenüber 2020 entsprach dies einem Anstieg von 35,9 Prozent.

Die Fahrradpreise stiegen im Jahr 2021 mit einem Plus von 5,8 Prozent fast doppelt so stark an wie die Verbraucherpreise insgesamt. Als Gründe für diese Entwicklung sind die gestiegene Nachfrage, Lieferengpässe und höhere Kosten für die Produktion zu nennen.

Die deutschen Haushalte kommen derzeit auf einen Bestand von 61,1 Millionen klassische Fahrräder ohne Motor. Damit steht in annähernd vier von fünf Haushalten zumindest ein Fahrrad im Keller oder in der Garage. Der Anteil der E-Bikes liegt aktuell bei 13,3 Prozent.