Der Ausbau der Windkraft kommt nur schleppend voran

Neue Windkraftanlagen braucht das Land, soll der gewünschte Abschied vom Kohlestrom gelingen und Deutschland auch von den Gaslieferungen aus Russland unabhängiger werden. Doch die ausgewiesenen Zahlen beim Zubau von Windrädern sind ernüchternd.

Ein wesentlicher Grund für das unbefriedigende Ergebnis sind die alten Anlagen. Viele von ihnen kommen in die Jahre. Die Förderung läuft aus und die Anlagen werden einfach abgeschaltet. Das stellt sich bei den älteren Solaranlagen ganz anders dar, denn diese werden von ihren Betreibern auch nach dem Auslaufen der Förderung nicht einfach abgeschaltet, sondern produzieren auch ohne Zuschüsse weiterhin Strom.

Im Bereich der Windenergie stirbt hingegen alle zwei Tage ein Windrad. Es wird in den meisten Fällen einfach abgeschaltet. Allein seit dem Beginn des Jahres wurden 53 Windräder endgültig stillgelegt und vom Netz genommen. Das bedeutet einen Rückgang der Kapazität um knapp 55 Megawatt Leistung.

Ein Wettlauf gegen die Alterung der Windräder

In etwa wird damit die Leistung erreicht, die im Januar neu zugebaut wurde. Der angestrebte Aufbau von Kapazität für die Stromerzeugung aus Windenergie vollzieht sich damit deutlich langsamer als es die Zahlen für den Zubau neuer Windräder zunächst erwarten lassen.

Ein großes Problem dabei ist, dass die alten Standorte einfach abgeschaltet und nicht durch Neubauten ersetzt werden. Selbst dort, wo in diesem Jahr auf den alten Standorten der Aufbau eines neuen Windrades erfolgte, wurde die abgebaute Kapazität nicht durch neue Anlagen ersetzt.

Solange dies so bleibt, wird die Bundesregierung große Mühe haben, den Ausbau der regenerativen Energieerzeugung im gewünschten Maß weiter voranzutreiben. Hier müssen dringend neue Anreize geschaffen werden, die dafür sorgen, dass alten Anlagen entweder wie im Solarbereich weiterbetrieben oder durch neue stärkere Windräder ersetzt werden.