Das Geschäftsklima für Soloselbständige und Kleinstunternehmen fällt auf ein Rekordtief

Es ist ein weiterer Rekord, der zu denken gibt und ungute Erwartungen für die nähere Zukunft enthält, denn wie das Münchener Ifo Institut am Donnerstag bekanntgab, fiel der Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex im Juli auf minus 12,1 Punkte zurück. Im Juni hatte das Wirtschaftsbarometer, das die Stimmung von Soloselbständigen und Kleinstunternehmen mit weniger als neun Mitarbeitern misst, noch bei minus 1,1 Punkten gelegen.

Bei der Beurteilung dieses Index ist zu berücksichtigen, dass die meisten Soloselbständigen und Kleinstunternehmen im Dienstleistungssektor angesiedelt sind. Er hatte in den vergangenen Jahren bereits unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie und den von der Politik verfügten Einschränkungen zu leiden.

Zu ihnen gesellen sich nun die aktuellen Inflations- und Rezessionssorgen. „Die Soloselbständigen können sich dem negativen Sog der Gesamtwirtschaft nicht entziehen“, berichtete Dr. Klaus Wohlrabe, der Leiter der Ifo-Umfragen. „Auch hier macht sich verstärkt Pessimismus breit.“

Preiserhöhungen drohen auch in diesem Teil der Wirtschaft

Im Frühjahr hatte die Entwicklung in diesem Sektor der deutschen Wirtschaft noch eine positive Richtung eingeschlagen, denn der Index löste sich von den im Winter 2021/2022 erreichten Tiefs und stieg wieder bis auf rund zehn Punkte an. Diese Entwicklung hat nun ein abruptes Ende gefunden.

Durchgeführt werden die Umfragen unter den Soloselbständigen und Kleinstunternehmern seit August 2021. Das aktuelle Ergebnis stellt damit den niedrigsten Stand seit der Einführung dar. Mit ihrer aktuellen Lage waren die Soloselbständigen weniger zufrieden. Am besten schnitten hier noch die Dienstleister ab. Ihr Teilindex fiel von 23,6 Punkten im Juni auf 17,7 Punkte im Juli zurück.

Von einem starken Pessimismus geprägt sind insbesondere die Erwartungen vieler Einzelhändler. „Viele Kleinstunternehmen und Soloselbständige fürchten, dass die Zurückhaltung und Unsicherheit unter den größeren Unternehmen zu weniger Aufträgen führen“, ergänzte Klaus Wohlrabe und merkte an, dass auch viele der Kleinstunternehmen Preiserhöhungen für unvermeidlich halten.