Corona wird zum Müllproblem

Nicht nur achtlos weggeworfene Masken, die immer wieder auf Wegen und Straßen zu finden sind, machen deutlich, dass die neue Corona-Wirklichkeit die einer ausufernden Müllkippe ist. Gleiches gilt auch für das veränderte Einkaufsverhalten, denn da seit dem Ausbruch der Pandemie verstärkt online eingekauft wird, steigt auch der Verpackungsmüll.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, wurden im ersten Jahr der Corona-Pandemie bei den privaten Haushalten durchschnittlich 78 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf der Bevölkerung eingesammelt. Im Vergleich zum Jahr 2019 entsprach dies einem Anstieg der durchschnittlichen Müllmenge um sechs Kilogramm.

Auf jeden Kopf der Bevölkerung kommen mittlerweile 78 Kilogramm Verpackungsmüll. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, stieg das gesamte Aufkommen an Verpackungsmüll, der vorwiegend in der gelben Tonne, und in den Glas- oder Papiercontainern getrennt vom Restmüll gesammelt wird, nach vorläufigen Berechnungen um knapp 0,6 Millionen Tonnen oder 9,3 Prozent auf 6,5 Millionen Tonnen im Jahr 2020.

Nur 79 Prozent der abgegebenen Verpackungen werden recycelt

Den größten Anteil des Müllberges stellen auch weiterhin die Leichtverpackungen aus Kunststoff, Leichtmetallen wie Aluminium oder Weißblech und Verbundmaterialien dar. Insgesamt kommt hier eine Müllhalde mit einem Gesamtgewicht von 2,7 Millionen Tonnen zustande, was pro Kopf der Bevölkerung 32 Kilogramm ausmacht.

Den zweitgrößten Anteil haben mit 2,1 Millionen Tonnen oder 25 Kilogramm je Einwohner die Glasverpackungen. Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton kamen auf 1,7 Millionen Tonnen oder 20 Kilogramm pro Person. Das waren drei Kilogramm oder 17,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Recycelt werden von der gesamten Müllmenge von 6,4 Millionen Tonnen nur 5,1 Millionen Tonnen. Das entspricht einem Anteil von 79 Prozent. Weitere zwölf Prozent werden thermisch verwertet, also in den Anlagen zur Müllverbrennung verbrannt.