Bundeswirtschaftsministerium relativiert die starke Teuerung

Obwohl die Inflationsrate in Deutschland in diesem Jahr deutlich gestiegen ist und das Statistische Bundesamt erst am Freitag meldete, dass die Preise im Großhandel im Vergleich zum Vorjahr im Juli um 11,3 Prozent gestiegen sind, sieht der ebenfalls am Freitag veröffentlichte Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums an dieser Stelle keine Gefahr.

Die Bundesregierung hält an ihrer Einschätzung fest, dass eine nachhaltige Erhöhung der Inflationsrate aus heutiger Sicht nicht zu erwarten ist. Als Grund für diesen Optimismus verweist das von Peter Altmaier geführte Ministerium darauf, dass Anzeichen für eine Lohn-Preis-Spirale derzeit noch nicht zu erkennen seien.

Sie kommt allerdings unweigerlich in Gang, sollten die Gewerkschaften in den zukünftigen Lohnrunden mit Verweis auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten von den Arbeitgebern einen entsprechenden Ausgleich fordern. Sofern dieser gewährt wird, dürften die Unternehmen anschließend mit höheren Preisen auf die gestiegenen Kosten reagieren.

Die Regierung hofft auf den Basiseffekt

Ein großer Teil der aktuellen Inflationsproblematik in Deutschland geht auf die Regierung selbst zurück, denn durch die zeitweilige Absenkung der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020 sanken die Preise. Seit Anfang Januar liegt die Umsatzsteuer nun allerdings wieder auf dem alten Niveau, was zumindest bis Ende 2021 die Inflationsraten tendenziell weiter anheizen wird.

Hinzu kommt die zu Beginn des Jahres eingeführte CO2-Abgabe. Auch sie stellt bis Ende Dezember einen Preistreiber dar. Danach könnte der Basiseffekt sich günstig auf die zukünftigen Inflationsraten auswirken und diese wieder langsamer ansteigen lassen.

Das Bundeswirtschaftsministerium erwartet in seinem aktuellen Monatsbericht deshalb, dass sich die Inflationsrate in Deutschland zu Beginn des Jahres 2022, wenn die derzeit wirkenden Sondereffekte auslaufen, wieder deutlich verringern wird.