Auch die Stimmung in der Exportwirtschaft trübt sich ein

Das Jahr 2021 geht mit dem vierten Quartal auf seine Schlussgerade und die Anzeichen dafür mehren sich, dass die deutsche Wirtschaft sich eher mühsam ins Ziel schleppen als auf den letzten Metern noch zu einem kraftvollen Schlussspurt ansetzen wird.

Nachdem das Münchener Ifo-Institut am Montag bereits gemeldet hatte, dass sich die Konjunkturerwartungen der deutschen Wirtschaft eingetrübt haben, brachte der Dienstag gleich die nächste Hiobsbotschaft, denn die Ifo-Forscher gaben auf ihrer Webseite bekannt, dass sich auch die Exporterwartungen eingetrübt haben.

Der Rückgang der Erwartungen ist dabei kein gradueller, sondern ein relativ deutlicher, denn die Ifo-Exporterwartungen sanken im Oktober 2021 auf nur noch 13,0 Punkte. Im September hatte dieser Wert noch bei deutlich höheren 20,5 Punkten gelegen. Damit ist die Stimmung in der Exportwirtschaft auf den niedrigsten Wert seit dem Februar 2021 gesunken. Nur der Januar war mit 8,9 Punkten noch schwächer als der Oktober.

Die Lieferprobleme schlagen aufs Gemüt

Verantwortlich für die deutlich gedämpfte Stimmung ist einmal mehr die problematische Situation bei den Lieferketten. Inzwischen schlägt der Mangel an Rohstoffen und Vorprodukten auch auf die Exporte der Industrie durch.

Verhältnismäßig gut ist die Lage noch in der Elektroindustrie. In diesem Segment der Wirtschaft haben die Exporterwartungen auf hohem Niveau nachgegeben. Die Unternehmen rechnen zwar weiterhin mit einem guten Auslandsgeschäft, die Aussichten trüben sich aber zunehmend ein.

Deutlich schlechter ist die Stimmung in der chemischen Industrie und in der Automobilbranche. In beiden Sektoren werden die Zuwachsraten geringer und der Export verliert an Kraft. Die Hersteller von Nahrungsmitteln rechnen derzeit mit einem weitgehend konstanten Exportgeschäft. Das gleiche gilt für die Möbelindustrie. Mit  rückläufigen Auslandsumsätzen rechnet hingegen die Textil- und Lederindustrie.