So krank wie noch nie

Seit 25 Jahren erfasst die DAK-Gesundheit die Höhe der Krankmeldungen. Sie ist im Jahr 2022 von 4,0 auf 5,5 Prozent gestiegen. Das bedeutet, dass Tag für Tag 55 von 1.000 Arbeitnehmer nicht zur Arbeit gehen, weil sie krankgeschrieben sind. Statistisch fehlt deshalb jeder Arbeitnehmer krankheitsbedingt 20 Tage pro Jahr, also den gesamten Februar.

Spitzen wies die Statistik innerhalb der letzten 25 Jahre, in der sie erhoben wurde, immer wieder aus. Doch so dramatisch wie aktuell war die Lage noch nie. In keinem anderen Jahr seit der Erhebung waren die Arbeitnehmer so krank wie im Vorjahr. Allein im Vergleich zum Jahr 2021 betrug der Anstieg der Krankmeldungen 38 Prozent.

Als Grund für diesen massiven Anstieg hat die DAK die Atemwegserkrankungen ermittelt. Zu ihnen gehören Erkältungen, die Grippe, aber auch Covid-19. Ihre Zahl hat sich im Vergleich von 2021 zu 2022 um 172 Prozent erhöht. Deutlich mehr als jeder zweite Beschäftigte hat im vergangenen Jahr mindestens einmal einen Krankenschein bei seinem Arbeitgeber abgegeben.

250.000 krankheitsbedingte Fehltage zusätzlich in Deutschland

Die Konsequenz dieser Entwicklung ist ein massiver Anstieg der Fehltage. Über alle Arbeitgeber und Branchen hinweg kamen so 250.000 zusätzliche Fehltage zusammen, die auf die Schnelle kaum ausgeglichen werden können. Ausgefallene Lieferungen, Züge oder Unterrichtsstunden in den Schulen können vor diesem Hintergrund nicht mehr überraschen.

Ein weiterer Befund der DAK ist, dass auch die psychischen Erkrankungen einen neuen Rekordwert erreicht haben. „Dieser Rekord-Krankenstand ist alarmierend und sollte ein Weckruf für die Wirtschaft sein“, erklärte Andreas Storm, der Vorstandschef der DAK-Gesundheit bei der Vorstellung der Zahlen. Er betonte auch, wie wichtig es ist, dass die Menschen sich schützen bzw. an ihren Arbeitsplätzen besser geschützt werden.

Konkrete Vorschläge dazu, wie das geschehen könne, machte er jedoch nicht. Zwei Aspekte bedürfen jedoch einer genauen Untersuchung und ggf. Aufarbeitung. Die erste Frage ist, ob es sinnvoll war, die Immunsysteme nachhaltig zu schwächen, indem Lockdowns verordnet und der natürliche Kontakt mit Viren und Bakterien gezielt verhindert wurde.

Die zweite Frage ist besonders an die Medien und die Politik zu richten. Ist es wirklich überraschend, dass die Zahl der psychischen Erkrankungen neue Rekorde erreicht, wenn über zwei Jahre hinweg nur Panik verbreitet wird auch auch jetzt, wie etwa beim Weltwirtschaftsforum in Davos, der Eindruck vermittelt wird, dass das nächste Killervirus und damit die nächste weltweite Pandemie schon hinter der nächsten Ecke auf uns wartet?