Ökostrom als Standortfaktor

Während die Unterhändler der Ampelparteien noch um die Details eines neuen Koalitionsvertrags ringen, eröffnet eine Allianz aus Energieexperten und Wirtschaftsvertretern die Diskussion darüber, wie der Ausbau der erneuerbaren Energien gefördert werden kann, ohne im großen Stil auf staatliche Subventionen zurückgreifen zu müssen.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sowie diverse Unternehmen haben dazu einen Vorschlag gemacht, der schnell umgesetzt werden könnte. Fachlich unterstützt wurden sie dabei von der staatseigenen Deutschen Energie-Agentur (Dena). Im Kern setzt der Vorschlag auf private Investitionen und unternehmerische Entscheidungen.

Der noch unveröffentlichte Plan, über den die WirtschaftsWoche berichtet hat, möchte staatliche Subventionen auslaufen lassen und sie durch mehr unternehmerische Freiheiten ersetzen. Angedacht ist, dass die Unternehmen langfristige Lieferverträge für Strom aus erneuerbaren Quellen abschließen.

Mehr Eigennutzung statt Subvention

Diese Regelung würde vor allem den Betreibern von Solar- und Windparks eine größere Planungssicherheit verschaffen. Dank der festen Abnahmevereinbarungen entsteht sowohl auf der Seite der Investoren wie auch auf jener der Stromkunden eine größer Planungssicherheit, weil jeder weiß, mit welchen Mengen bzw. Einnahmen er rechnen kann.

Der Ökostrom der Zukunft muss dort erzeugt werden, wo er später auch verbraucht wird und insbesondere die Großkunden aus der Grundstoff- und Metallindustrie haben bereits mehrfach erkennen lassen, dass sie gerne mehr Ökostrom nutzen würden, wenn es denn ein ausreichendes und auch ein genügend sicheres Angebot gäbe. Dazu müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen so geändert werden, dass auch die Großkunden Ökostrom für ihren eigenen Bedarf produzieren können.

Damit einher geht die Forderung nach einer Abschaffung der EEG-Umlage. Ferner müssen all jene bürokratischen Hindernisse und Regularien abgeschafft werden, die bislang verhindern, dass mehr in den Aufbau konkurrenzfähiger Anlagen investiert wird. Sich selbst mit erneuerbarer Energie zu versorgen, könnte für viele Unternehmen daher den Weg der Zukunft darstellen.