Nichts auszuschließen: NRW-Ministerpräsident hält Lockdown für möglich

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte vor Monaten angekündigt, das Land werde sich freiimpfen. Angesichts der jüngsten Entwicklung ist deutlich, dass diese Erwartung überzogen war. Die Inzidenz im Land fällt aktuell. Allerdings sinkt sie nur langsam und wird aller Erwartung nach schon bald wieder ansteigen. Der Anteil der Omikron-Mutante unter den Infizierten wird steigen, womit auch die Inzidenzen wieder klettern, so das vorherrschende Szenario. Aus diesem Grund schließt der Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, Hendrik Wüst, einen Lockdown auch für Geimpfte nicht mehr aus, so ein Agenturbericht.

Niemand kann heute sagen, wann was vorbei ist

„NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) schließt einen Lockdown auch für Geimpfte nicht aus. „Ich warne dringend davor, jetzt Dinge auszuschließen, wir sollten heute gar nichts ausschließen“, sagte er dem TV-Sender „Bild“.

Er stellte aber auch klar, dass es rechtlich aktuell nicht möglich sei, Schulen oder Restaurants zu schließen. Das habe die Ampel-Koalition durch Beendigung der Pandemie-Notlage ausgeschlossen. „Ob das ausreichend ist, was wir heute haben, werden wir diskutieren“, so Wüst. Über die erwartete Omikron-Welle sagte der CDU-Politiker: „Die Experten beschreiben die fünfte Welle, die jetzt auf uns zukommt, als sehr, sehr gefährlich. Wir müssen jetzt Entscheidungen treffen, damit wir auch unsere kritische Infrastruktur beispielsweise aufrechterhalten.“

Niemand könne heute sagen, wann das vorbei sein werde oder zu welchen Maßnahmen man noch gezwungen sein werde. Man müsse sich darauf vorbereiten, dass wegen Quarantäne-Anordnungen „gleichzeitig viele Menschen ausfallen im Job, beispielsweise bei der Strom- und Wasserversorgung“. Über Kulturveranstaltungen sagte Wüst: „Es ist jetzt nicht die Zeit für große Veranstaltungen, wo viele Tausend Menschen zusammenkommen.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur