Norwegen möchte zu einem „normalen Alltag zurückkehren“

Feiertag in Norwegen. Am 25. September um 16 Uhr nachmittags sind die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie aufgehoben worden. So erklärte die Ministerpräsidentin Erna Solberg, die ihr Amt niederlegen wird: „Jetzt werden wir zu einem normalen Alltag zurückkehren.“ Es wurde bekannt, dass die Zahl der schweren Fälle in den Kliniken sich reduziert habe. Zudem sei die Impfquote recht hoch. 76 % der Menschen in Norwegen hätten sich bis dato einmal impfen lassen. 67 % seien nun vollständig gegen das Covid-19-Virus geimpft.

Keine Regelungen mehr

Es würde nun keine Abstandsregelungen bei Veranstaltungen mehr geben. Zudem entfielen die Teilnehmerbegrenzungen. Die Pflicht zur Quarantäne in bestimmten Fällen bleibt indes noch bestehen.

Die Begründung hatte zuvor der stellvertretende Direktor des NIPH, Geir Bukholm, geliefert. „Wir sind jetzt in einer neuen Phase, in der wir das Coronavirus als eine von mehreren Atemwegserkrankungen mit jahreszeitlichen Änderungen betrachten.“

Damit schließt sich das Land anderen skandinavischen Regierungen an. So hat Schweden von vornherein zumindest auf zahlreiche Maßnahmen im Kampf gegen das Virus verzichtet. Dänemark hatte vor gut vier Wochen erklärt, die Verbreitung des Virus mit einer grippalen Verbreitung zu vergleichen – allerdings erst ab jetzt.

In Europa ist zudem Großbritannien weitgehend von den Corona-Maßnahmen befreit worden. Auch in den Niederlanden sind entsprechende Initiativen gestartet worden. Dies begründet sich aus Sicht der Regierungen jeweils mit der relativ hohen Verimpfung der Impfstoffe. Diese ist allerdings in den jeweiligen Staaten kaum noch höher als etwa in Deutschland. Hierzulande soll die Impfquote bezogen auf die doppelt Geimpften bei 64 % liegen. Einen Freedom Day analog zu Norwegen lehnt der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach ab.