Verbraucherschutz: Ministerin Steffi Lemke will ein schnelles „Recht auf Reparatur“

Die neue Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke hat ein „Recht auf Reparatur“ als Maßnahme gegen den Verbrauch an neuen Gütern in Deutschland angekündigt. Wer eine Lebensdauer von x Jahren angibt, so die Logik, muss für einen entsprechenden Zeitraum auch Ersatzmaterialien anbieten. Einem Agenturbericht nach wolle die Regierung gewährleisten, dass Produkte repariert werden können. Sie kündigte u.a. auch mögliche Regulierungen auf europäischer Ebene an.

Maßnahmen gegen Mikroplastik geplant

„Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke hat eine Initiative angekündigt, um die Lebensdauer von Industrieprodukten zu erhöhen. Im neuen Jahr wolle die Regierung ein „Recht auf Reparatur“ auf den Weg bringen, sagte die Grünen-Politikerin den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

„Wir wollen gewährleisten, dass Produkte repariert werden können. Wenn der Hersteller die Lebensdauer eines Kühlschranks oder einer Waschmaschine mit zehn Jahren angibt, müssen Ersatzteile für diesen Zeitraum vorhanden sein. Wenn Einzelteile kaputtgehen, darf nicht das ganze Gerät vernichtet werden.“ Lemke betonte: „Es geht darum, langlebigere Produkte von der Industrie einzufordern. Wenn möglich, werden wir den Herstellern auch Vorschriften machen.“

Wenn man bei einer elektrischen Zahnbürste oder einem Handy den Akku nicht wechseln könne, sei dies „extrem unnütz und sorgt für Produktzyklen, die unökologisch und unsozial sind“, kritisierte die Ministerin. „Das zu ändern, ist eine sehr anspruchsvolle, aber lohnende Aufgabe.“ Zudem forderte Lemke einen nachhaltigen Umgang mit Plastik.

Die Abschaffung der Plastiktüte müsse gut umgesetzt werden. „Als nächsten Schritt wollen wir Mikroplastik aus Kosmetikprodukten wirklich abschließend herausnehmen. Es gibt da zwar schon eine freiwillige Vereinbarung mit den Kosmetikherstellern, die erste Effekte gebracht haben. Aber das reicht noch nicht aus“, sagte sie.

„Wenn die Hersteller von sich aus nicht auf Mikroplastik verzichten – überall da, wo dies gut möglich ist -, wird es eine Regulierung geben müssen, und zwar auf europäischer Ebene.“

Bericht mit Material der dts Nachrichenagentur