Die spektakuläre Studie der Uni Mainz: 42 % wissen nicht von der Infektion mit Corona

Die sogenannte Prävalenz bei der Infektion mit Corona-Viren ist in Deutschland annähernd unbekannt. Diese Kennziffern beschreibt die tatsächliche Verbreitung und wird bei uns – auch in der Anordnung von Maßnahmen – durch die Inzidenz ersetzt. Die Inzidenz basiert auf einer nicht-zufälligen Auswahl an Tests (bei Gelegenheit oder bei Symptomen) und berechnet dann auf Basis einer Hochrechnung die Verbreitung der Neuansteckungen jeweils für eine Woche bezogen auf 100.000 Menschen. Die Kennzahl ist umstritten, vor allem, da die Dunkelziffer deutlich höher gewesen zu sein scheint.

Studie bezieht sich auf 10.250 Probanden

Die Studie selbst ist ein Screening über 10.250 Probanden, die von der Universitätsmedizin Mainz seit 2007 durchgeführt wird. Die Probanden hätten ein Alter zwischen 25 und 88 Jahren, s die Mitteilung. Die aktuell erhobenen und analysierten Daten würden Fragen beantworten, die sich auf das Tragen von Masken oder auf das Abstand-Halten beziehen – aber auch auf die Frage der Wirksamkeit von Tests gegenüber Ausbreitungen.

Eine der zentralen Aussagen, so zitiert die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer aus der Studie, wäre. Gut 40 % aller mit SARS-CoV-2-Infizierten wissen nichts von ihrer Infektion.

Studienleiter Professor Philipp Wild erklärte dazu:

„Der hohe Anteil an unerkannten Infektionen verdeutlicht (etwa 42 Prozent), dass eine systematische Testung wichtig ist, um eine Ausbreitung des Virus und damit auch eine mögliche erneute Infektionswelle frühzeitig erkennen zu können“.

Dabei waren laut Erklärung vor allem Männer „häufiger unwissend infiziert“ sowie auch ältere Studienteilnehmende (beider Geschlechter). Hier lag der Höchstwert von 63 % in der Gruppe der 75 bis 88jährigen.