Der Tod hält wieder reichlich Beute: Die Übersterblichkeit ist zurück

Nachdem die monatlichen Sterbefallzahlen im Februar wieder auf den langjährigen Durchschnitt zurückgefallen waren, brachte der März erneut einen deutlichen Anstieg der Todesfälle. Denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag mitteilte, lag die Sterblichkeit im März erneut klar über dem mittleren Wert der Vorjahre.

Gestorben sind im März 2022 nach einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamts 92.622 Personen. Das waren 5.554 Personen mehr als es der mittlere Wert (Median) der Jahre 2018 bis 2021 hätte erwarten lassen. Das Corona-Virus ist dabei nicht für den erneuten Anstieg der Todesfallzahlen verantwortlich.

Ein Abgleich der Zahlen mit den vom Robert-Koch-Institut gemeldeten COVID-19-Todesfällen ist derzeit bis zur elften Kalenderwoche möglich. Sie reichte vom 14. bis zum 20. März. Für diese Woche meldete das RKI 1.264 Corona-Tote, wobei allerdings nicht klar unterschieden wird, ob der Tod auch durch das Virus hervorgerufen wurde.

Ein weiterer Winter ohne Grippewelle

Einen klaren Trend lassen die Sterbefälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus damit derzeit nicht erkennen. Während die Todesfallzahlen im Herbst klar anstiegen und sich seit Mitte Dezember wieder deutlich zurückbilden, bestimmten im Februar und März schwankende Zahlen das Bild.

Vor einer Grippewelle mussten sich die Bundesbürger nach Angaben des Robert-Koch-Instituts jedoch auch in den letzten Monaten nicht fürchten. Sie blieb auch im letzten Winter aus. Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Sterbefallzahlen durchaus bemerkenswert, denn in normalen Jahren gehen die Sterbefallzahlen im März, wenn die Grippewelle abklingt, wieder zurück.

In diesem Jahr stiegen die Todesfallzahlen hingegen wieder an. Besonders stark überdurchschnittlich waren sie mit einem Plus von 22 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern. Auch in Bayern (+8 Prozent), Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und im Saarland (alle +6 Prozent) lagen die Sterbefallzahlen ebenfalls auf einem hohen Niveau. Vergleichsweise niedrig waren sie in den Stadtstaaten Hamburg und Bremen mit minus zehn und minus neun Prozent.