Corona kehrt die Glücksverhältnisse um. – Die Jüngsten sind nicht mehr die Glücklichsten

Umfragen zur Lebenszufriedenheit und zum eigenen Glücksgefühl wurden zu allen Zeiten und in allen Teilen Deutschlands gemacht. Dabei zeigte sich über alle Umfragen und Regionen ein bemerkenswerter Zusammenhang: Die jüngeren Jahrgänge waren im Schnitt glücklicher und zufriedener als ältere Jahrgänge.

Das führte dazu dass, die Bundeshauptstadt Berlin, in der die Einwohner im Durchschnitt vergleichsweise jung sind, vor der Pandemie oft zu den Regionen Deutschlands zählte, in denen die glücklichsten Deutschen lebten. Das hat sich während der Pandemie gravierend geändert.

Aktuell ist die Stimmung im gesamten Land so schlecht wie nie. Die niedrigste Zufriedenheit kann dabei für die Berliner ermittelt werden. Auch weiterhin ist Berlin mit einem Anteil von 49 Prozent aller Einwohner, die unter 40 Jahre alt sind, eine eher junge Stadt. Hier liegt auch die Quote der Selbstständigen mit zwölf Prozent auf einem hohen Niveau.

Unglückliches Berlin, glückliches Sachsen-Anhalt

Viele Selbständige, egal ob Künstler, Einzelhändler oder Erbringer von körpernahen Dienstleistungen, sind von der Pandemie und den Einschränkungen, die sie mit sich bringt, massiv betroffen. So wundert es nicht, dass die Stimmung in Deutschland so schlecht ist wie noch nie, seitdem die Daten zur Lebenszufriedenheit erhoben werden.

Ermittelt werden sie im jährlichen Glücksatlas, für den das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Deutschen Post von Januar bis Juni 2021 in einer repräsentativ angelegten Studie 8400 Deutsche ab 16 Jahren befragt hat. Beurteilt wird die Zufriedenheit dabei anhand einer Skala die von null („überhaupt nicht zufrieden“) bis zehn („völlig zufrieden“) reicht. Differenziert wird dabei nach verschiedenen Kriterien wie Gesundheit, Freizeitgestaltung, Familienleben oder Haushaltseinkommen.

Berlin kommt aktuell mit einem Wert von 6,20 Punkten auf den letzten Rang. An die Spitze gesetzt hat sich stattdessen Sachsen-Anhalt mit einem Wert von 6,78 Punkten. Hier leben vergleichsweise wenig junge Menschen, denn der Anteil der unter 40-Jährigen liegt bei nur knapp 38 Prozent. Doch auch das glückliche Sachsen-Anhalt kam im ersten Halbjahr nicht an den Wert des Jahres 2019 heran. Damals war für ganz Deutschland ein Rekordwert von 7,14 Punkten ermittelt worden.