Anhaltende Übersterblichkeit auch im Juni

Auch im Juni 2022 hatte Deutschland mit einer Übersterblichkeit zu kämpfen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Dienstag bekannt gab, lagen die Sterbefallzahlen im Juni 2022 um acht Prozent über dem mittleren Wert der Vorjahre. In den 30 Junitagen verstarben insgesamt 78.298 Menschen.

Diese Zahl liegt um 5.477 Todesfälle oder acht Prozent über dem mittleren Wert (Median) der Jahre 2018 bis 2021 für den Monat Juni. Eine Auffälligkeit im Juni war, dass die Sterblichkeit erst in der zweiten Hälfte des Monats deutlicher anzog und über den Median der vier Vorjahre anstieg.

In dieser Zeit waren auch deutlich höhere Temperaturen zu verzeichnen. Ungewöhnlich ist dieser Zusammenhang nicht, denn steigt die Hitze im Sommer, erhöhen sich normalerweise auch die Todesfallzahlen. Während die Sterblichkeit in der ersten und zweiten Juniwoche noch auf dem Niveau des Medians lag, stieg sie in der dritten und vierten Woche mit einer Abweichung von plus zehn und plus 14 Prozent deutlich an.

Corona scheidet als Grund für die vielen Todesfälle aus

Während der Hitzeeffekt im Vergleich zu den Vorjahren eine bekannte Erscheinung war, hat sich die Zahl der Corona-Toten auf einem niedrigen Niveau eingependelt. Das große Problem der deutschen Statistik ist an dieser Stelle jedoch, dass nicht sauber zwischen Menschen unterschieden wird, die am Corona-Virus selbst verstorben sind, und solchen, die sich zwar mit dem Virus infiziert hatten, letztlich aber anderen Krankheiten zum Opfer fielen.

Insgesamt meldete das Robert-Koch-Institut bis zum Ende der 24. Kalenderwoche 1.636 Fälle, in denen ein Mensch an oder mit dem Corona-Virus verstorben ist. Verglichen mit den Covid-19-Todeszahlen des Junis 2020 oder 2021 hat sich die Bedrohung, aufgrund eines Kontakts mit dem Virus zu sterben, damit deutlich abgeschwächt.

Das Statistische Bundesamt kommt deshalb zu dem Schluss: „Ein direkter Einfluss [von Covid19] auf die erhöhten Sterbefallzahlen Mitte bis Ende Juni ist somit unwahrscheinlich.“ Interessanter Weise wird die Frage, ob die höhere Sterblichkeit außer mit der Hitze auch mit den zahlreichen Nebenwirkungen der Corona-Impfungen zusammenhängen könnte, nicht aufgeworfen, sondern die höhere Sterblichkeit in der Bevölkerung, die schon lange kein Phänomen der Sommermonate mehr ist, allein dem Wetter angelastet.