Keine Überraschung: Auch die Commerzbank rechnet mit höherer Inflation und steigenden Zinsen

Zahlreiche Banken und vor allem die Zentralbanken haben über einen längeren Zeitraum die Inflationsrate unterschätzt. Nun meldete sich angesichts der hohen Inflation in Deutschland (aktuell 5,1 %) einem Agenturbericht nach die Commerzbank zu Wort. Sie rechnet mit einer hohen Inflationsrate und sieht demzufolge auch höhere Zinsen. Überraschend ist die Rate, die von der Bank angegeben wurde: Im Jahresmittel sieht die Bank eine Inflationsrate von 4,2 %. Dies wäre die höchste Inflationsrate seit Jahrzehnten. Die Zinsen hingegen würden erst im 1. Quartal 2023 in einem ersten Schritt angehoben. Kritiker hatten in der steigenden Inflation eine schleichende Enteignung gerade kleinerer und mittlerer Einkommen gesehen. Politik und EZB haben stets beruhigt – wendet sich nun das Blatt?

Inflationsrate höher als gedacht

„Die Commerzbank rechnet jetzt mit einer höheren Inflation und zudem einer früheren Zinswende der EZB. Für Deutschland werden im Jahresdurchschnitt nun 4,2 anstatt 3,3 Prozent erwartet, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Analyse. Im Euroraum sollen die Preise im Mittel demnach um 3,3 Prozent steigen, nach zuvor erwarteten 2,4 Prozent.

„Wegen unserer höheren Inflationsprognose rechnen wir nun mit einem ersten Zinsschritt im ersten Quartal 2023. Wir liegen damit zeitlich weiter deutlich vor den meisten Volkswirten, weil wir nach dem für 2022 erwarteten Rückgang der Inflation für die Jahre danach einen merklichen Wiederanstieg der Inflation erwarten.“ Bisher hatte die Commerzbank eine erste EZB-Zinserhöhung erst für das dritte Quartal 2023 einkalkuliert. Bereits für das vierte Quartal diesen Jahres erwartet das Geldhaus, dass die EZB sich für eine Einstellung der Netto-Anleihekäufe entscheidet. Eine erste Zinserhöhung werde „vermutlich um 10 Basispunkte“ erfolgen, also um 0,1 Prozent.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur