Uninformiert und auf die falschen Anlageformen gesetzt. So verlieren die Deutschen garantiert ihre Ersparnisse

Deutschland kämpft schon seit Jahren mit einer negativen Realrendite. Vor diesem Hintergrund einer fortlaufenden Enteignung durch Inflation, ist es bezeichnend, dass lediglich zwei Drittel aller befragten Umfrageteilnehmer den Begriff Realzins schon einmal gehört haben. In Auftrag gegeben hatte die Umfrage der Fondsanbieter Union Investment.

Von ihnen haben 21 Prozent den Begriff zwar schon einmal gehört, wissen allerdings gar nicht, was gemeint ist. 54 Prozent wissen grob Bescheid, welche Bedeutung der Begriff hat. Lediglich 23 Prozent glaubten, den Begriff Realzins korrekt erklären zu können. Bei so viel Nichtwissen wundert es nicht, dass die Enteignung der deutschen Sparer durch die Inflation ungehindert voranschreitet.

Dabei sind sich immerhin 60 Prozent der Deutschen sicher, dass die Inflation ihre Zinsgewinne auffressen wird. Mit anderen Worten: Auch wenn sie den Begriff Realzins nicht korrekt erklären können, so weiß die Mehrheit der Bundesbürger dennoch um seine gefährliche Bedeutung.

Mehr noch: Die meisten Deutschen wissen eigentlich auch, was sie tun müssten, um dieser Gefahr zu begegnen. Denn gefragt danach, welche Anlageformen einen guten Schutz gegen die Inflation und den von ihr verursachten Wertverlust bieten, nannten 66 Prozent der Befragten die Immobilien.

Im Grunde wissen die Deutschen, was sie tun müssen

Das Gold folgte auf Platz zwei, genannt von 60 Prozent aller Umfrageteilnehmer. Mit deutlichem Abstand folgten Investmentfonds und Aktien mit 31 bzw. 30 Prozent der Nennungen. Ganz unbekannt sind den meisten Deutschen die Lösungen also nicht. Es mangelt allerdings an der konkreten Umsetzung.

Ob die Immobilien, jetzt wo in Deutschland extrem teure Nachrüstungen für den Klimaschutz drohen, immer noch eine gute Geldanlage sind, bleibt abzuwarten. Auch müssen gleich größere Summen investiert und damit größere Risiken eingegangen werden, wenn eine Wohnung oder ein Haus gekauft werden soll.

Beim Gold bestehen diese hohen Hürden nicht und beim Silber liegt die finanzielle Latte nochmals deutlich niedriger als beim Gold oder bei den anderen Edelmetallen. Hier könnten die deutschen Sparer somit sehr leicht tätig werden und einen Teil ihrer Ersparnisse inflationsgeschützt anlegen. Sie müssen nur noch vom Wollen ins Tun kommen.

Wünschenswert wäre es auch, dass sie dies tun, bevor die Preise für Gold und Silber auf neue Rekordniveaus angestiegen sind.