Staatliche Investitionen können keine privaten Investitionen ersetzen

Obwohl zahlreiche Unternehmen aus gut nachvollziehbaren Gründen Deutschland bereits den Rücken zukehren, sieht die Bundesregierung für den Industriestandort Deutschland keine Gefahr. Im Bundeskabinett weit verbreitet ist die Ansicht, dass es möglich ist, die fortziehenden Industrien durch neue zu ersetzen.

Gedacht wird dabei in erster Linie an Unternehmen, die für den Klimawandel von besonderer Bedeutung sind. Diese möchte Wirtschaftsminister Robert Habeck notfalls auch mit Subventionen dazu bewegen, sich Deutschland als Produktionsstandort auszusuchen.

Nun kann man trefflich darüber streiten, ob es sinnvoll ist, alte, etablierte und an sich gewinnträchtige Industrien mit immer neuen steuerlichen und administrativen Vorgaben zuerst aus Deutschland zu vertreiben und dann im Gegenzug mit Steuermitteln neue Industriezweige ins Land zu locken.

Subventionen können auch nicht die dauerhafte Lösung sein

Irritierend ist bei diesen Plänen auch, dass sich die Bundesregierung offenbar nicht daran stört, dass Deutschland insbesondere für die grünen Industrien kein guter Industriestandort ist, denn diese Unternehmen benötigen eine gesicherte Versorgung mit Rohstoffen, die Deutschland selbst nicht hat.

Hinzu kommt, dass viele dieser Unternehmen sehr große Energieverbraucher sind. Für sie wird sich damit zwangsläufig die Frage stellen, wie teuer oder günstig ist die so dringend benötigte Energie an den verschiedenen Standorten, die international zur Auswahl stehen.

An dieser Stelle hat Deutschland weder jetzt noch in Zukunft besonders gute Karten, denn günstige Energie ist in Deutschland nicht mehr zu beziehen, sodass schon jetzt viele Unternehmen gehen, ja gehen müssen, weil sie hier nicht mehr kostendeckend produzieren können.

Neue energieintensive grüne Technologien haben deshalb in Deutschland nur dann eine Chance, wenn sie fortlaufend aus Steuermitteln bezuschusst werden. Stellt sich nur noch die Frage, wer diese Steuermittel aufbringen soll, wenn die Industrie, die sie bisher zum Teil erwirtschaftet hat, endgültig weggezogen ist?