Russlands Goldreserven sinken aber …

Seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine ist es das Ziel der westlichen Länder, mit ihren Sanktionen dafür zu sorgen, dass Russland weitgehend von seinen Einnahmequellen abgeschnitten wird. Bislang gelingt dies nur mit eingeschränktem Erfolg. Zwar muss Russland sein Öl und Gas über längere Anfahrtsweg und mit einem deutlichen Preisnachlass nach Asien verkaufen. Von dort kommt es allerdings teurer wieder nach Europa zurück und wird hier dann als „indisches“ oder „chinesisches“ Öl eingeführt.

Ähnlich stellt sich die Lage bei den russischen Goldreserven dar. Sie sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen, denn der Kreml war schon vor dem Angriff auf die Ukraine bemüht, sich nicht allein auf Devisenreserven zu verlassen. Das Gold spielte dabei eine große Rolle. Allein innerhalb der letzten zwölf Monate stiegen die russischen Goldreserven deshalb um weitere 31 Tonnen in der Spitze auf 2.329 Tonnen an.

Von diesen wurden im März jedoch wieder drei Tonnen Gold verkauft, sodass sich die russischen Goldreserven erstmals seit einem Jahr wieder etwas reduziert haben. Offiziell nennt Russland nun 74,8 Millionen Unzen, also rund 2.326,5 Tonnen, Gold sein Eigen. Multipliziert mit dem Ende März gültigen Goldpreis ergab sich so ein Gegenwert von 147,01 Millionen US-Dollar.

Russland hat seine Goldreserven mehr als verdoppelt

Vor der Abgabe der 100.000 Unzen verfügte die russische Zentralbank über 74,9 Millionen Unzen. Der Verkauf der 3,11 Tonnen Gold hat den Besitz der Staatsbank allerdings nicht geschmälert, denn da der Goldpreis im März deutlich zugelegt hat, erhöhte sich der Wert des russischen Goldes ungeachtet der Verkäufe im Vergleich zum Februar um acht Prozent.

Die gesamten Währungsreserven der russischen Zentralbank erhöhten sich im März im Vergleich zum Februar jedoch um 3,4 Prozent oder 19,63 Milliarden Euro auf nunmehr 593,87 Milliarden US-Dollar. Von ihnen macht das Gold aktuell 23,6 Prozent aus. Im Februar hatte dieser Anteil noch bei 23,6 Prozent gelegen und ein Jahr zuvor machte das Gold lediglich 20,9 Prozent aller Reserven aus.

Diese Zahlen spiegeln nicht nur den starken Anstieg des Goldpreises in der jüngeren Vergangenheit wider, sondern sind auch ein Ausdruck des russischen Strebens nach vom Westen unabhängigen Währungsreserven. So hat sich der Goldbestand innerhalb der russischen Währungsreserven seit Ende 2014, also seit dem Jahr, in dem die Krim annektiert wurde, von 1.149,78 auf heute 2.326,5 Tonnen Gold mehr als verdoppelt, wobei die Masse des gelben Metalls vorwiegend aus den Minen des eigenen Landes stammte.