Robert Habeck verspricht eine Versorgungssicherheit, die gar keine ist

Vor kurzem hat das Bundeswirtschaftsministerium seinen „Bericht zu Stand und Entwicklung der Versorgungssicherheit im Bereich der Versorgung mit Elektrizität“ vorgelegt und diesen vom Kabinett billigen lassen. Anschließend erklärte Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck, dass die Versorgung mit Strom gesichert sei.

Das klingt im ersten Moment gut, weil kaum jemand weiß, was im Kleingedruckten steht. Wer sich in den Bericht vertieft, erfährt jedoch sehr schnell, dass Deutschland in den Jahren 2025 bis 2031 zu einem Nettostromimporteur werden wird. Will heißen: Ohne freundliche Lieferung von Atomstrom aus Frankreich und Tschechien oder Kohlestrom aus Polen, werden hierzulande immer wieder die Lichter ausgehen.

In der Sprache der Fachleute heißt dies, dass die Stromlasten besser gemanagt werden müssen. Auch das klingt gut, solange irgendwo Überschüsse vorhanden sind, die man verteilen kann. Geht das allerdings nicht, weil die benötigten Überschüsse gar nicht da sind oder die nötigen Leitungen fehlen, durch die der Strom von A nach B transportiert werden könnte, ist schnell Schicht im Schacht.

Stromlasten, die man nicht bedienen kann, müssen abgeworfen werden

Der Strommarkt wird wie eine Abgeordnete der Grünen es unlängst im Bundestag erklärte von einem Nachfrage- zu einem Angebotsmarkt werden. Das erinnert wieder an selige DDR-Zeiten: Zu kaufen gibt es nur etwas, wenn überhaupt etwas da ist. Ansonsten gibt es nichts.

Für Deutschlands Stromkunden bedeutet dies, dass sie leer ausgehen, wenn nicht genug Strom erzeugt werden kann. Lastabwurf heißt dies in der Sprache der Fachleute. Der Laie pflegt dann eher zu sagen, der Strom sei ausgefallen. Was natürlich falsch ist. Er ist nicht ausgefallen, er wird nur anderen zugeteilt, während man selbst halt leer ausgeht.

Der private Verbraucher wird sich das möglicherweise noch gefallen lassen, obwohl es sehr unangenehm werden könnte, wenn wegen Stromausfall die neue Wärmepumpe im Winter nicht laufen kann und man am nächsten Morgen zu Fuß oder mit dem Fahrrad durch Eis und Schnee zur Arbeit muss, weil die Batterien des neuen E-Autos nicht geladen werden können.

Viel spannender ist allerdings die Frage, ob es dann überhaupt noch eine Fahrt zur Arbeit geben wird. Denn was glauben Sie wird die Wirtschaft machen, wenn sie immer wieder mit fehlendem Strom konfrontiert wird? Möglichkeit A: Geduldig warten, Möglichkeit B: Die Produktion ins Ausland verlagern?