IWF warnt vor dramatischem Einbruch der Immobilienpreise in Asien

Ein neuer Bericht des Internationalen Währungsfonds (IWF) prognostizierte kurz vor Weihnachten für 2023 einen massiven Rückgang der asiatischen Immobilienpreise. Konkret erwarten die Analysten des Fonds einen Rückgang von fünf bis 20 Prozent. Die Ursachen für den erwarteten Einbruch gehen auf die Entwicklung während der Pandemie zurück.

Während dieser Zeit hatte die Nachfrage nach Immobilien zu einem Boom geführt. Dieser flache sich bereits ab, wobei das Abflachen durch die steigenden Zinssätze zusätzlich verschärft werde. In einer ganzen Reihe von Märkten besteht deshalb das Risiko einer „erheblichen Korrektur“.

Von ihr betroffen sind in Asien nach Ansicht des IWFs vor allem die entwickelten Volkswirtschaften. Aber auch die Schwellenländer haben mit negativen Entwicklungen zu kämpfen, die zum Teil bereits auf die Zeit vor dem Ausbruch des Corona-Virus zurückgehen.

Wenig Hoffnung für das neue Jahr

In seinem Bericht zielt der IWF deshalb auch darauf ab, wie die Erschwinglichkeit von Immobilien für breite Teile der Bevölkerung auch weiterhin erhalten werden kann. So sind zum Beispiel die Immobilienpreise in Südkorea während des Jahres 2021 inflationsbereinigt um etwa 20 Prozent angestiegen. In Japan und Singapur waren Anstiege um etwa zehn Prozent zu verzeichnen, während sich die Immobilien in Thailand lediglich um fünf Prozent verteuerten.

Nun können sich viele potentielle Käufer eine Immobilien nicht mehr leisten. In Verbindung mit den stark gestiegenen Finanzierungszinsen könnte es in einigen Ländern zu einem Rückgang um fünf bis 20 Prozent kommen. Kenichiro Kashiwase, einer der Mitverfasser der IWF-Studie, erklärte: „Unsere Studie zeigt im Grunde, dass die Regierungen nun gezielte Maßnahmen wie Hypothekenversicherungen oder Hypothekengarantien ergreifen können, um die Erschwinglichkeit von Wohnraum zu verringern oder zu verbessern.“

Krishna Srinivasan, der Direktor der Abteilung Asien und Pazifik des IWF, erklärte kurz vor den Feiertagen: „Mit Blick auf das Jahr 2023 sehen wir einmal mehr, dass das globale Umfeld fragil ist und Gewitterwolken am Horizont aufziehen. Wir gehen davon aus, dass 2023 schlechter sein wird als 2022. Die Inflation ist immer noch unangenehm hoch und die finanziellen Bedingungen sind angespannt, sodass die Dinge nicht so gut aussehen“.