Engpässe beim Angebot könnten den Kupferpreis in 2024 treiben

Zum Ende des letzten Jahres haben sich mehrere große amerikanische Analystenhäuser recht positiv zum Kupfer und seinem Entwicklungspotential für die nächsten zwei Jahre geäußert. Ihre Grundannahme ist dabei, dass es wirtschaftlich zu keinem starken Einbruch kommt und gleichzeitig die Energiewende und die Elektrifizierung unserer Mobilität weiter vorangetrieben wird.

Gleichzeitig warnen die Experten vor Störungen auf der Angebotsseite. Eine solche stellte beispielsweise die gerichtlich angeordnete Schließung der Cobre-Mine von First Quantum Minerals in Panama im vergangenen Dezember dar. Sie übte sofort Druck auf den Kupferpreis aus, denn die Mine ist eine der größten Kupferminen der Welt.

Steigen könnte der Kupferpreis in 2024 nicht nur, weil die Nachfrage hoch bleibt und das Angebot weiterhin gering ist, sondern auch, weil der US-Dollar schwächer werden könnte. Mit einer solchen Entwicklung ist vor allem dann zu rechnen, wenn die US-Notenbank in diesem Jahr tatsächlich dazu übergehen sollte, ihre Zinsen wieder zu senken.

Wird die Weltwirtschaft zum Zünglein an der Waage?

Die Experten der Citibank können sich deshalb gut vorstellen, dass der Kupferpreis bis zum Jahr 2025 auf 15.000 US-Dollar je Tonne ansteigt, wenn die auf der UN-Klimakonferenz in Dubai gefassten Beschlüsse umgesetzt werden. Sie sehen vor, dass die Kapazität für erneuerbare Energien weltweit bis zum Jahr 2030 verdreifacht wird.

Das würde, so die Citibank, eine zusätzliche Nachfrage von 4,2 Millionen Tonnen Kupfer hervorrufen und könnte dazu führen, dass der Preis für das rote Metall weit über das bisherige Rekordhoch von 10.730 US-Dollar je Tonne ansteigt.

Damit es so kommt, muss allerdings die Wirtschaft mitspielen, was für die Analysten der Citi bedeutet, dass sowohl die US-amerikanische wie auch die europäische Wirtschaft eine „sehr weiche“ Landung vollziehen und sich das globale Wachstum der Wirtschaft auch dank China wieder kräftig verstärkt.

An dieser Stelle werden einige Bedingungen in die Gleichung eingefügt, die sich im Lauf des Jahres schnell als unzutreffend herausstellen könnten. Eine sichere Wette auf einen schnellen und hohen Gewinn stellt der Kupferpreis damit kurzfristig nicht dar. Auf mittlere bis lange Sicht spricht allerdings einiges für steigende Notierungen.