Die hohe Nachfrage nach Batteriemetallen lässt Experten Probleme in den Lieferketten befürchten

Die Nachfrage nach Batteriemetallen ist aktuell sehr hoch. Sie wird es vermutlich auch in den nächsten Jahren bleiben, denn die geplante Dekarbonisierung der Wirtschaft und der Wandel hin zur Elektromobilität treiben die Nachfrage nach diesen Metallen. Eine neue Studie der Cornell University warnt deshalb, dass die sprunghafte Nachfrage zu Problemen bei den Lieferketten führen könnte.

Besonders im Fokus steht dabei die Nachfrage nach Lithium, Nickel, Mangan, Kobalt und Platin, die alle in Batteriequalität und damit in einer besonders hohen Reinheit benötigt werden. Die Autoren der Studie der Cornell University rechnen deshalb damit, dass es insbesondere bei diesen Metallen in Zukunft zu Problemen in der Versorgungskette kommen könnte.

Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift Nature Communications. Untersucht hat das Team um den leitenden Autor, Fengqi You, insgesamt 48 Länder, die für sich in Anspruch nehmen eine führende Rolle bei der Elektrifizierung des Verkehrs spielen zu wollen. Unter ihnen sind die USA und die beiden Schwellenländer China und Indien.

Der globale Lithiumbedarf wird massiv ansteigen

Welche Auswirkungen die geplanten Änderungen auf die zukünftige Nachfrage haben werden, machen die von den Forschern durchgespielten Modellrechnungen deutlich. Geht man davon aus, dass bis 2050 lediglich 40 Prozent aller Fahrzeuge elektrisch betrieben werden, so wird der weltweite Lithiumbedarf gegenüber dem Verbrauch von 2020 um 2.909 Prozent ansteigen.

Befinden sich 2050 hingegen nur noch Fahrzeuge auf den Straßen, die elektrisch betrieben werden, schnellt der Nachfrageanstieg gegenüber dem Jahr 2020 sogar auf 7.513 Prozent empor. Die Lithiumnachfrage würde in diesem Szenario von 747 Tonnen im Jahr 2010 auf 2,2 Millionen Tonnen ansteigen.

Ähnlich kritisch ist die Situation beim Nickel. Hier ist bis 2050 der größte Anstieg zu erwarten, denn die Nickelnachfrage wird auf zwei Millionen Tonnen emporschnellen, wenn 40 Prozent aller Fahrzeuge elektrisch betrieben werden und sie wird sogar auf 5,2 Millionen Tonnen, wenn eine vollständige Substitution aller Verbrennungsmotoren erreicht werden kann.