Die deutsche Energiepolitik scheitert an ihren unbeabsichtigten Folgen

Soziologen sprechen vom Gesetz der unbeabsichtigten Folgen, wenn man zunächst eine große Anstrengung unternimmt und dann mit seinen Maßnahmen genau das Gegenteil der ursprünglich gewünschten Ziele erreicht. Eine solche Situation kennzeichnet die deutsche Energiepolitik.

Blicken wir etwas mehr als eine Dekade zurück, so war die Energieversorgung in Deutschland gesichert, preiswert und auch sauber. Dies galt vor allem für den elektrischen Strom. Heute stellt sich das Bild so dar, dass Energie ausgesprochen teuer ist, nicht immer in der benötigten Menge zur Verfügung steht und zudem mit Blick auf das CO2 auch noch ausgesprochen schmutzig ist.

Das alles geschieht, weil sich die Welt angeblich in einem Krieg befindet, der als so existenzbedrohend dargestellt wird, dass er das Leben auf der gesamten Welt infrage stellen könnte: der Kampf gegen den Klimawandel. Schuld an diesem soll das Kohlendioxid sein. Deshalb wird vor allem sein Ausstoß mit aller Gewalt bekämpft.

Energiepolitik: Die Fragezeichen

Im Pariser Klimaschutzabkommen von 2016 haben sich nahezu alle Staaten der Welt im Kampf gegen den Klimawandel verbündet und bekämpfen seitdem gemeinsam das CO2. Der Einsatz, mit dem sich die einzelnen Staaten an diesem heroischen Kampf beteiligen, ist allerdings höchst unterschiedlich. Klar ist jedoch, dass sich gerade Deutschland als ein Vorkämpfer für diese grüne Idee sieht. Deshalb wird auch die Energiewende mit aller Macht deutlich vorangetrieben, obwohl ihre Schwächen und der Schaden, den sie anrichtet, längst offenkundig geworden ist.

Jenseits der vollmundigen Ankündigungen bleibt jedoch festzuhalten, dass gerade beim deutschen Kampf gegen das CO2 vor allem beim Strom so ziemlich alles schiefging, was schiefgehen konnte. Aktuell hat Deutschland einen monatlichen Strombedarf von etwa 36.000 Gigawattstunden. Er wird zumeist in Kohlekraftwerken erzeugt. Bis zum Jahr 2015 steuerten die verbliebenen Kernkraftwerke 8.000 Gigawattstunden bei, was etwa einem Viertel des Gesamtbedarfs entsprach.

Man kann von der Kernenergie denken, was man will. Unbestreitbar ist jedoch, dass die Kernkraft in Deutschland die einzige CO2-freie Stromquelle war. Sie wurde inzwischen vollständig aus dem deutschen Strommix verbannt, sodass in der Bilanz 8.000 Gigawattstunden fehlen, die nun anderweitig erzeugt werden müssen. Meist geschieht das durch Kohle- und Gaskraftwerke.

Der von der Politik forcierte Ausbau von Solarenergie und Windkraft kann die fehlenden Mengen nicht ausgleichen. Zudem wird es immer wieder Zeiten geben, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. In diesen geht ohne Stromimporte in Deutschland nichts mehr. Früher hat das Land Strom exportiert. Nun muss Deutschland auf Stromlieferungen aus dem Ausland hoffen, um nicht im Dunkeln zu sitzen.