Deutschlands Sparer sorgen sich und sie sorgen sich zurecht

Die hohe Inflation lässt viele Deutsche aktuell um ihre Ersparnisse fürchten. Das wundert nicht, denn seit nunmehr einem Jahr ist die hohe Inflation nicht nur im täglichen Leben eines jeden Konsumenten spürbar. Auch in den Medien wird immer häufiger über die hohen Preise berichtet und in den Artikeln und Reportagen fällt immer öfter das Wort Realzins. Korrekt erklären können den Begriff aber nur die wenigsten Deutschen.

Die meisten Deutschen schauen deshalb eher pessimistisch in die Zukunft. Zumindest wenn es um die Frage geht, ob die hohe Teuerung anhalten wird. Nach einer repräsentativen Umfrage der Fondsgesellschaft Union Investment rechnen immer noch 79 Prozent der befragten Bundesbürger auch in den kommenden Monaten mit einer hohen Inflation.

Lediglich 13 Prozent der Deutschen erwarten, dass die Preise konstant bleiben werden. Im Vergleich zum Frühjahr 2022 ist dies bereits ein deutlicher Anstieg, denn damals erwarteten 98 Prozent der Befragten höhere Preise und lediglich zwei Prozent aller Umfrageteilnehmer gingen von gleichbleibenden Preisen aus.

Die Sorge um die eigenen Ersparnisse nimmt zu

Drei von vier Teilnehmern, die auch weiterhin mit einer anhaltend hohen Inflation rechnen, sorgen sich mittlerweile auch um ihre Ersparnisse. Allerdings agieren die deutschen Sparer und Investoren an dieser Stelle ein wenig schizophren, denn während einerseits ein Wertverlust der eigenen Ersparnisse gefürchtet wird, hält man weiterhin unrentablen Anlageformen wie dem Sparbuch oder dem Tagesgeldkonto unbeirrt die Treue.

Ein hoher Anteil von 27 Prozent legt derzeit gar kein Geld zurück. 28 Prozent halten Bargeld vor und 48 Prozent der Bundesbürger lassen ihre Ersparnisse einfach auf dem Girokonto liegen, wie eine aktuelle Studie des Marktforschungsinstituts Yougov feststellte.

Dieses seltsame Verhalten passt dazu, dass der Begriff Realzins vielen Deutschen nicht geläufig ist. Das hat Folgen, denn der Realzins ist jener Zins, der dem Anleger verbleibt, wenn vom nominalen Zins die Inflation abgezogen wird. Liegt der Zinssatz bei angenommenen 3,1 Prozent und die Inflationsrate bei 7,4 Prozent verbleibt dem Anleger unter dem Strich eine negative Rendite von 4,3 Prozent.

Wer diesen Zusammenhang nicht kennt oder einfach ignoriert, wird langfristig zu den größten Opfern der Inflation zählen.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur