Der Unterschied zwischen guter und schlechter Inflation ist eine Farce

Bis zu zwei Prozent Geldentwertung sind von den Notenbanken gewünscht, alle Inflationszahlen, die darüber liegen, sind angeblich nicht gewünscht. Warum eigentlich? Eine Inflation von zwei Prozent entwertet die Kaufkraft und die bestehenden Schulden und eine von zehn Prozent tut es auch.

Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Abläufe sich bei hoher Inflation nur noch etwas beschleunigen und damit für die Allgemeinheit leichter zu bemerken sind. Aber an der Grundintention, die Ersparnisse durch einen Kaufkraftverlust, dem keiner entgehen kann, zu entwerten, ist in beiden Fällen die gleiche.

Warum also die Unterscheidung zwischen der angeblich guten und gewünschten und der schlechten Inflation? Sie macht nur dann Sinn, wenn das tiefere Ziel in einer bewussten Täuschung besteht. Wenn also diejenigen, die am Ende von der Geldentwertung am stärksten betroffen sind, sprich die einfachen Bürger, möglichst lange nicht mitbekommen sollen, welches verlogene Spiel in Wahrheit mit ihnen gespielt wird.

Inflation führt auf lange Sicht zu mehr Armut und Not

Es geht dabei auf der Seite der Spieler um Macht. Man hat diese Macht und möchte sie verständlicherweise nicht verlieren. Das ist nachvollziehbar, aber dennoch nicht zu tolerieren, denn auf der Seite derer, mit denen gespielt wird, geht es am Ende um die Existenz und Sie werden mir vermutlich zustimmen, dass man mit Existenzen sehr vorsichtig und behutsam umgehen, aber keinesfalls mit ihnen spielen sollte.

Doch genau das wird getan, denn die hohe Inflation, deren wahre Ursachen bewusst vernebelt werden, führt dazu, dass die Menschen immer weniger sparen. Auch das ist naheliegend, denn welchen Sinn hat es, Geld, also den Anspruch auf Konsum, für die Zukunft aufzusparen, wenn die Einlagen sich mit drei Prozent verzinsen, die Kaufkraft des Geldes gleichzeitig jedoch um zehn Prozent pro Jahr schwindet?

Sparen macht in dieser Situation absolut keinen Sinn. Gleichzeitig ist es als Vorsorge für schlechte Zeiten oder gar einschneidende Krisen unabdingbar. An dieser Stelle wird die ganze Verantwortungslosigkeit der aktuellen Situation deutlich, denn eine Gesellschaft wird nicht dadurch reicher, dass ihre Geldscheine und Preise mehr Nullen aufweisen, sondern allein dadurch, dass aufgrund von Innovationen und einer höheren Produktivität ein materieller Fortschritt für alle entsteht.

Dieses System wird allerdings gezielt untergraben, wenn man den Menschen den Anreiz zum Sparen nimmt und sie stattdessen zum sofortigen Konsum ermuntert. Die Inflation macht uns deshalb nicht reich. Im Gegenteil: Sie raubt uns den künftigen Wohlstand und macht uns im Alter arm und hilfsbedürftig.