Der nächste Inflationsschub kündigt sich an: Erzeugerpreise steigen um 25,9 Prozent

Für die Konsumenten begann die neue Woche mit einer weiteren Horrornachricht. Sie lässt für die Entwicklung der Inflationsrate in diesem Jahr nicht viel Gutes erwarten, denn wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden (Destatis) am Montag mitteilte, stiegen die Erzeugerpreise im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 25,9 Prozent an.

Auch im Vergleich zum Januar ergab sich mit einem Plus von 1,4 Prozent eine weitere kräftige Steigerung. Zum Vergleich: Im Februar 2021 waren die Erzeugerpreise im Vergleich zum Januar 2021 nur um 0,7 Prozent angestiegen. Oder anders formuliert: Auf der Ebene der Erzeugerpreise wurde das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank zu einem großen Teil bereits in nur 28 Tagen erreicht.

Damit nicht genug sind die jüngsten Entwicklungen in diesen Zahlen noch nicht einmal enthalten, denn der russische Angriff auf die Ukraine begann erst am 24. Februar und hatte auf damit auf die Werte vom Februar noch keinen Einfluss, weil der Stichtag für die Erhebung der 15. Februar 2022 war. Diese negative Überraschung dürfte uns in etwa einem Monat ins Haus stehen, wenn die Zahlen für den März 2022 berichtet werden.

Nicht nur Energie wird teurer

Hauptverantwortlich für die inflationäre Entwicklung sind auch weiterhin die stark gestiegenen Energiekosten. Kein Energieträger war im Februar von dieser Entwicklung ausgeschlossen, sodass sich die Energiepreise im Vergleich zum Januar 2022 nochmals um 2,2 Prozent erhöhten. Gegenüber dem Vorjahr verzeichneten die Preise für Energie im Durchschnitt einen Anstieg von 68,0 Prozent. Spitzenreiter was das Erdgas mit einer Verteuerung um 125,4 Prozent.

Dass die Entwicklung nicht allein auf die Energiepreise zu schieben ist, zeigt, dass die Erzeugerpreise ohne die Berücksichtigung der Energiekomponente ebenfalls um 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen sind. Weitere Preistreiber sind Metalle, Düngemittel und Verpackungsmaterialien, insbesondere jene aus Holz.

Besonders unangenehm für die Konsumenten, weil kaum zu umgehen, sind die starken Preisanstiege für Nahrungsmittel. Sie erhöhten sich um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders stark waren die Preisanstiege für Butter und pflanzliche Öl mit 64,6 bzw. 50,1 Prozent. Rindfleisch war um 25,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Bei Kaffee betrug der Preisanstieg 16,9 Prozent und bei Back- und Teigwaren immerhin noch 7,4 Prozent.