Anlagen mit negativer Realrendite sollten Sie meiden

Kann das mit der hohen Inflation noch lange gutgehen? Viele stellen sich derzeit diese Frage und sie tun es mit einem sehr unguten Gefühl im Bauch. In den 1970er Jahren ging es lange Zeit nicht gut. Erst als die Zinsen massiv angehoben wurden, wendete sich das Blatt.

Bis dahin verloren die meisten Anlagen allerdings deutlich an Wert. Anleihen brachten eine negative Realrendite, Sparguthaben und Versicherungen wurden durch den Kaufkraftverlust ebenfalls entwertet und weil die Unternehmen immer weniger verdienten, waren die 1970er Jahre am Ende auch für die Aktien ein verlorenes Jahrzehnt.

Einzige Ausnahme waren an dieser Stelle die Aktien der Gold- und Silberproduzenten. Sie stiegen zusammen mit den Preisen für die beiden Edelmetalle. Gold, das zu Beginn des Jahrzehnts noch zu einem Preis von 35 US-Dollar fix an die amerikanische Währung gekoppelt war, kostete am Ende des Jahrzehnts in der Spitze bis zu 850 US-Dollar.

Noch krasser war der Anstieg beim Silber. Sein Preis stieg von unter fünf auf 50 US-Dollar. Verantwortlich dafür war auch die Spekulation der Hunt-Brüder in den USA. Doch diese konnte nur deshalb aufgehen, weil viele Menschen von der Schwindsucht des Geldes abgestoßen waren und nach bleibenden Alternativen und einem echten Wertaufbewahrungsmittel für ihre Ersparnisse suchten.

Die Frage nach der realen Rendite ist die Gretchenfrage unserer Zeit

Dieser kritische Moment ist aktuell noch nicht erreicht, denn noch gibt es keine Kaufpanik, bei der am Ende von der Bevölkerung alles gekauft wird, nur um das sich beständig entwertende Geld, das man in den Händen hält, möglichst schnell wieder loszuwerden.

Noch kann das Gold von der Inflation nicht profitieren, denn die meisten Menschen vertrauen noch den Worten der Notenbanken und jenen Anlageformen, die in den vergangenen Jahren hohe Gewinne abgeworfen haben. Deshalb ist das Interesse an Aktien und Kryptocoins wie dem Bitcoin weiterhin hoch, während Gold und Silber von den Anlegern recht stiefmütterlich behandelt werden.

Wie lange mag das noch so bleiben? Das ist schwer zu sagen. Das Geschehen ist in etwa mit dem an einem jedem Morgen, zu vergleichen: Die Einen wachen schon um fünf Uhr oder noch früher auf, wenn es noch dunkel ist, und die Letzten erst um 11.30 Uhr. Mit der Inflation und der zentralen Frage, wie man ihr entgeht und seine hart erarbeiteten Ersparnisse schützen kann, könnte es ähnlich sein.

Auch hier dürften die Anleger, die frühzeitig reagieren, am Ende jene sein, die den geringsten Schaden davontragen werden.