Die politische und wirtschaftliche Dauerkrise im Westen ist längst kein Zufall mehr – sie ist System. Wer glaubt, es handle sich um eine Reihe unglücklicher Ereignisse, übersieht den strukturellen Kern des Problems: Unser Finanzsystem lebt nur, solange es wachsen darf – und wenn kein echter Fortschritt mehr möglich ist, dann eben durch Schulden, Rüstung und Konflikte.
Während die Regierung Merz mit ihrem gigantischen Sondervermögen neue „Investitionen in Sicherheit und Zukunft“ verspricht, steht eines fest: Die Schuldenuhr läuft unaufhaltsam. Doch die Milliarden fließen nicht in produktive Sektoren wie Bildung, Forschung oder Infrastruktur, sondern in Programme, die vor allem den militärisch-industriellen Komplex stärken. Sicherheitspolitik wird so zur Konjunkturpolitik – und jeder geopolitische Spannungsherd zum willkommenen Konjunkturpaket.
Der Westen ist in einem ökonomischen Paradox gefangen: Wachstum ist nötig, um Zinsen und Schulden zu bedienen, doch echtes Wachstum – also das, das Lebensqualität und Innovation fördert – bleibt aus. Also wird der Motor künstlich am Laufen gehalten: durch Aufrüstung, Krisen und Feindbilder. Wenn das Geldsystem nicht expandiert, kollabiert es. Und Expansion bedeutet heute nicht mehr Wohlstand, sondern Eskalation.
Währenddessen zeigt der Osten, dass es auch anders geht. China und andere eurasische Länder setzen auf reale Wertschöpfung, Infrastruktur und langfristige Planung – anstelle endloser Interventionen und „Sondervermögen“.
Ob der Westen die Kraft zur Kurskorrektur findet, ist fraglich. Solange politische Entscheidungsträger lieber Feindbilder kultivieren, anstatt das Geldsystem zu reformieren, wird die Spirale aus Schulden, Kriegen und Krisen weiterdrehen – bis sie sich selbst verschlingt.
(Dies ist eine veröffentlichte Meinung im Netz – sie spiegelt nicht zwingend objektive Fakten wider, sondern eine kritische Sicht auf aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen.)