Inflation: Der Vermögens-Raubzug beginnt wieder

Die aktuellen Daten aus mehreren Bundesländern zeigen eine klare Tendenz: Die Preise steigen wieder spürbar an. Schon am Dienstagmorgen wurde deutlich, dass die Entwicklung für viele Haushalte belastend sein dürfte. Während Regierungsvertreter noch von einer stabilen Wirtschaft sprechen, sieht die Statistik ein ganz anderes Bild.

In Nordrhein-Westfalen legte die Inflationsrate von 2,0 auf 2,3 Prozent zu. Bayern meldete sogar einen Anstieg von 2,1 auf 2,4 Prozent. Auch Niedersachsen verzeichnete ein Plus, dort von 2,2 auf 2,3 Prozent. Lediglich Sachsen blieb mit 2,2 Prozent unverändert, was jedoch kaum Gewicht hat, wenn rundum höhere Werte gemessen werden.

Hochrechnungen deuten darauf hin, dass die Teuerungsrate deutschlandweit von 2,2 Prozent im August auf 2,4 Prozent im September geklettert ist. Die Zahl wirkt unscheinbar, hat aber für die Bevölkerung deutliche Folgen.

Denn jenseits der offiziellen Statistik nehmen viele Menschen den Anstieg wesentlich drastischer wahr. Vor allem Lebensmittel, Energie und Mieten sind in den letzten Jahren erheblich teurer geworden. Wer seinen Alltag finanziert, merkt die Differenz zwischen „gefühlter“ und ausgewiesener Inflation sehr genau.

Ein bekanntes Zitat des Ökonomen Milton Friedman beschreibt die Lage treffend: Inflation wirkt wie eine Steuer, für die kein Parlament zustimmen muss.

Die Folgen lassen sich konkret beziffern. Wer 10.000 Euro unverzinst auf dem Konto hat, verliert bei einer Teuerungsrate von 2,4 Prozent innerhalb eines Jahres Kaufkraft im Wert von 240 Euro. Es entsteht ein dauerhafter Substanzverlust, der besonders jene trifft, die ihr Geld traditionell auf Sparkonten oder Girokonten belassen.