Preiskontrollen: Eine „Lösung“, die immer noch viele begeistert

Immer dann, wenn eine inflationäre Entwicklung aus dem Ruder läuft, kommt früher oder später der Ruf nach einem Eingriff des Staates auf. Der Ruf allein ist schon ein wenig befremdlich, sind es doch zumeist die um Hilfe gerufenen Staaten selbst gewesen, die mit ihrer unausgeglichenen Haushaltspolitik den Grundstein für die anschließende inflationäre Katastrophe gelegt haben.

Der Staat, egal, ob Königreich, Diktatur oder Demokratie kommt dann meist auf die glorreiche Idee, die Inflation mit Preisobergrenzen bekämpfen zu wollen. Das klingt im ersten Moment gut, verkennt aber vollkommen die wahren Ursachen der Inflation und macht zudem andere, in diesem Fall die „bösen“, weil gierigen Verkäufer der teurer gewordenen Produkte zu den vermeintlich Schuldigen.

Genauso gut könnte man im Fall eines vorsätzlich gelegten Großbrandes anstatt die Feuerwehr zu rufen, den Brandstifter um Hilfe zu bitten. Dennoch ist diese „Lösung“ im politischen Bereich immer noch äußerst beliebt. Dabei spricht die historische Erfahrung aus mehr als 2.000 Jahren Menschheitsgeschichte eindeutig gegen diesen Lösungsansatz.

Preiskontrollen sind ein Schuss, der leicht nach hinten losgeht

Ein nicht zu unterschätzender Grund für die anhaltende Beliebtheit im Volk sind die Politiker selbst. Sie verstehen es immer wieder, den Menschen durch eine Staatsfinanzierung mittels Schulden zunächst ungeniert in die Tasche zu greifen und anschließend „Haltet den Dieb!“ zu rufen. Viele Zeitgenossen fallen leider auf diesen Trick herein, weshalb der Ruf nach Preiskontrollen innerhalb der Bevölkerung immer noch auf große Resonanz trifft.

Dabei kann schon ein wenig eigene Gedankenarbeit dazu führen, dass der Trick der Politik durchschaut wird. Eine entscheidende Frage ist beispielsweise die, warum die angeblich so gierigen Produzenten ihre Preise nicht schon viel früher erhöht haben. Dies wäre doch naheliegend, denn warum sollen gierige Menschen nur in Zeiten mit höherer Inflation gierig sein?

Verkannt wird dabei, dass die Preise nicht primär deshalb so stark steigen, weil die Unternehmer das Maximum aus ihren Kunden herauspressen wollen, sondern weil ihre Einkaufspreise sich ebenfalls deutlich erhöht haben. Ebenso wird leicht übersehen, dass die Preiskontrollen nicht stabilisierend auf die Preise wirken, sondern diese sogar noch mehr ansteigen lassen.

Denn werden die Preise für einzelne Güter so niedrig festgesetzt, dass sich ihre Produktion nicht mehr lohnt, wird ihre Produktion zunächst zurückgeschraubt und am Ende ganz eingestellt. Die Folge ist ein sinkendes Angebot, das auf eine sich nicht oder nicht im gleichen Maß verändernde Nachfrage trifft.