Die Aktienmärkte nicht nur bei uns, sondern auch in den USA, notieren nahe ihrer Allzeithochs. Das sorgt bei den Anlegern für eine positive Stimmung, doch diese ist alles andere als ungefährlich, denn es ist derzeit gerade der US-Immobilienmarkt, der Warnsignale aussendet und diese sollten von den Anlegern nicht übersehen werden.
Bedeutsam ist die Entwicklung am Immobilienmarkt nicht nur für Bauunternehmen und Handwerker. Auch viele andere Bereiche, die nicht unmittelbar mit dem Immobilienmarkt in Verbindung gebracht werden, profitieren. Läuft es auf dem Bau gut, verdienen nicht nur Bauunternehmen und Architekten. Es werden auch mehr Werkzeuge, Möbel und Einrichtungsgegenstände gekauft.
Eine hohe Aktivität auf dem Bau ist daher in der Vergangenheit immer wieder ein gutes Zeichen dafür gewesen, dass die Konjunktur anspringt und auch in anderen Bereichen der Wirtschaft eine Belebung zu verspüren ist. Von dieser profitiert auch der Aktienmarkt durch steigende Kurse.
Der breite Aktienmarkt hat seine Verbindung zum Bausektor verloren
Diese Korrelation ist allerdings nicht einseitig. Sie wirkt auch in die Gegenrichtung, was bedeutet, dass eine nachlassende Aktivität am Bau sehr schnell auch für die Gesamtwirtschaft und den Aktienmarkt zu einem Problem werden kann. Dass der Bausektor sehr stark von der Entwicklung der Zinssätze abhängig ist, liegt nahe, denn anders als viele kleinere Anschaffungen werden Häuser und Wohnungen in den meisten Fällen nicht aus der Portokasse finanziert.
Aktuell ist die Korrelation zwischen dem S&P-500-Aktienindex, in dem die 500 größten US-Unternehmen enthalten sind, und dem Bausektor auf nahezu null gesunken. Das mahnt zur Vorsicht, denn in der Vergangenheit war eine derart niedrige Korrelation oftmals unmittelbar vor Crashs zu beobachten.
Zuletzt konnte dieser Zusammenhang im September 2018 beobachtet werden. Kurze Zeit später sorgten erste Zinsanhebungen der US-Notenbank dafür, dass der breite Aktienmarkt um rund 20 Prozent einbrach. Wir haben es hier somit mit einem Warnsignal zu tun, dessen Aussagekraft nicht unterschätzt und auch nicht ignoriert werden sollte.