Sparen ist ein Luxus, den sich viele nicht mehr leisten können

In der Corona-Zeit waren viele Deutsche durch die Lockdowns geradezu zum Sparen gezwungen. Beschränkt auf die eigenen vier Wände gab es nicht allzu viele Gelegenheiten, um das verdiente Geld schnell wieder ausgeben zu können. Entsprechend hoch waren die Sparquoten und selbst überschuldete Haushalte waren in der Lage, ihre Schulden zurückzuführen.

Ganz anders ist die Situation jetzt. Die Menschen kämpfen mit einer hohen Inflation, der sie kaum entgehen können. Nahezu alles steigt dramatisch im Preis und bevor man sich im Supermarkt die neuen Preise für Grundnahrungsmittel und die Dinge des täglichen Bedarfs gemerkt hat, wurden sie schon wieder angehoben.

In der Zwischenzeit wirkt sich die anhaltende Teuerung auch auf das Sparverhalten aus, denn nicht einmal ganz 40 Prozent der Deutschen sehen sich derzeit in der Lage, für bestimmte Zwecke mittel- bis langfristig zu sparen. Einen so niedrigen Wert hatte die seit 1997 vom Meinungsforschungsinstitut Kantar erhobene Umfrage noch nie ergeben

Wohneigentum und Altersvorsorge bleiben wichtige Sparziele

Nur noch bescheidene 39,3 Prozent der Befragten, sehen sich in der Lage, für größere Ziele wie den Kauf von Möbeln oder einem Auto zu sparen. Bei der letzten Umfrage, sie war im Frühjahr 2022 also vor rund drei Monaten erhoben worden, hatten noch 42,4 Prozent der Umfrageteilnehmer angegeben, für längerfristige Ziele sparen zu wollen.

Die Umfrage zeigt nicht nur, dass weniger gespart wird, sondern auch wofür. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Anteil der Teilnehmer, die für Konsumziele sparen, um vier Prozentpunkte auf rund 49 Prozent ab. In diesem Segment machen die Deutschen derzeit die meisten Abstriche.

Noch immer recht beliebt und weit verbreitet sind die Sparziele eigenes Haus oder eigene Wohnung und die eigene Altersvorsorge. Wohneigentum hat im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozentpunkte auf 44 Prozent zugelegt. Das Sparziel Kapitalanlage für das eigene Leben im Alter liegt aktuell mit 33 Prozent auf einem ähnlichen Niveau wie im März 2022, als der Wert bei 33,4 Prozent lag. Im Jahresvergleich legte dieses Sparziel jedoch um 6,4 Prozentpunkte zu.