Brot für die Welt stellt klar: Hungerkrise gibt es nicht nur wegen Ukraine-Krieg

Cem Özdemir war Russland erneut vor, den Hunger als Waffe einzusetzen. Brot für die Welt hat durch die Präsidentin, Dagmar Pruin, nun klarstellen lassen, dass der Krieg in der Ukraine nur teils ein Grund für die weltweit wachsende Hungersnot sei. 800 Millionen Menschen würden derzeit weltweit hungern. 15 Millionen könnten durch Klimaveränderungen dazukommen, betonte sie einem Bericht nach dem Fernsehsender Phönix gegenüber. Schätzungen zufolge könnten durch den Krieg in der Ukraine zusätzlich 50 Millionen Menschen weltweit Hunger leiden. Das Welternährungsprogramm solle wirtschaftlich besser ausgestattet werden.

Brot für die Welt: Krieg in der Ukraine nur zum Teil für Hungerkrise verantwortlich

„Die Präsidentin der Hilfsorganisation Brot für die Welt, Dagmar Pruin, sieht den Ukraine-Krieg nur zum Teil als Grund für eine wachsende Hungersnot in der Welt. Zurzeit hungerten 800 Millionen Menschen weltweit und es sei davon auszugehen, dass weitere 15 Millionen durch Klimaveränderungen hinzukommen könnten, sagte sie dem Sender Phoenix.

Besonders am Horn von Afrika sei mit einer Dürre und wachsender Lebensmittelknappheit zu rechnen. Russlands Kriegshandlungen steuerten einen weiteren Teil zur Hungersnot bei, indem Häfen für Getreidelieferungen blockiert sowie Fabriken und Werkzeuge gezielt zerstört werden. „Darunter leiden werden die Menschen im globalen Süden“, so Pruin. Schätzungen gingen von zusätzlich 50 Millionen Hunger leidenden Menschen als direkte Folge des Krieges aus.

Um der Hungersnot in Zukunft entgegenzuwirken, sei es kurzfristig wichtig, das Welternährungsprogramm besser finanziell auszustatten und preistreibenden Spekulationen auf dem Weizenmarkt entgegenzuwirken. Langfristig müsse sich der globale Süden unabhängig von Weizenimporten aus dem Westen machen. Das könne beispielsweise durch lokales Anbauen von Hirse gelingen. Pruin bekräftigte, um die Hungerkrise einzudämmen und Hunger als Waffe zu entschärfen, „braucht es weitaus mehr Gelder in der Entwicklungszusammenarbeit“.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Weizen, über dts Nachrichtenagentur