Wie teuer wird die Wärmewende? Milliardenproblem

Eine aktuelle Analyse von McKinsey verdeutlicht die wachsenden Kosten der Wärmewende in Deutschland. Bis 2030 könnten sich die Ausgaben auf bis zu 430 Milliarden Euro summieren. Besonders hoch fällt der Anteil für Gebäudesanierungen aus, der mit 170 bis 270 Milliarden Euro veranschlagt wird. Zählt man reguläre Instandhaltungen hinzu, steigt der Betrag auf rund 450 Milliarden Euro. Für private Eigentümer lohnt sich diese Investition kaum, da nur acht Prozent der Kosten auf die Miete umgelegt werden dürfen. Bei durchschnittlichen Mietverhältnissen bleibt ein Großteil der Ausgaben am Vermieter hängen.

Auch auf kommunaler Ebene klaffen Anspruch und Realität weit auseinander. Während bundesweit lediglich 0,6 Prozent der Gebäude jährlich saniert werden, kalkuliert Stuttgart mit 3,7 Prozent und Karlsruhe sogar mit 4,8 Prozent. Diese Pläne würden eine Vervielfachung der Sanierungsquote erfordern. Dass solche Ziele derzeit kaum erreichbar sind, zeigt das Beispiel Stuttgart: Anvisiert waren ab 2024 jedes Jahr 3.400 Wärmepumpen. Tatsächlich gingen bislang nur 319 Anträge auf Förderung ein.

Für Bürgerinnen und Bürger wird die Wärmewende zu einer massiven finanziellen Belastung. Allein in Baden-Württemberg müsste jeder Einwohner zwischen 15.000 und 25.000 Euro aufbringen. Verglichen mit einer jährlichen Kaufkraft von etwa 30.000 Euro stellt dies für viele Haushalte eine kaum tragbare Summe dar.

Politische Entscheidungen verstärken die Unsicherheit. Das Heizungsgesetz der Bundesregierung hat nach Einschätzung von Kritikern Investitionen in Sanierungen gebremst. CDU-Vertreter sprechen von einem Investitionskiller, während Stimmen aus der Opposition die Wärmewende grundsätzlich als technisch und finanziell nicht machbar bezeichnen. Fachkräftemangel, Bürokratie und ein Investitionsstau von über 200 Milliarden Euro verschärfen die Lage zusätzlich.