Handel erwartet Weihnachtsgeschäft mit Rekordumsatz

Obwohl die Zahl der Corona-Fälle steigt und die Lieferprobleme anhalten, blicken die deutschen Einzelhändler dennoch mit großer Zuversicht auf die kommenden Wochen. Das ist auch nicht verwunderlich, denn das Weihnachtsgeschäft steht vor der Tür. Für den Einzelhandel war die Vorweihnachtszeit schon immer die beste, weil umsatzstärkste Zeit des Jahres.

Das Jahr 2021 wird daran trotz aller seiner Herausforderungen nichts ändern. Im Gegenteil: Die deutschen Einzelhändler sind nicht nur gut gestimmt, sondern so gut gestimmt, dass sie für die kommenden Wochen einen Rekordumsatz erwarten. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Umsätze im November und Dezember sich auf 111,7 Milliarden Euro beliefen wird in diesem Jahr ein Zuwachs von nochmals zwei Prozent erwartet. Dies teilte der Handelsverband Deutschland (HDE) am Montag mit.

Begründet wird der zuversichtliche Blick in die Zukunft mit den hohen Sparguthaben und der guten Stimmung der deutschen Verbraucher. Für den Handel könnte das Jahr 2021 nach den zum Teil existenzbedrohenden Lockdowns im Frühjahr damit zum Ende hin versöhnlich enden.

Pandemie und Lieferengpässe als Risikofaktoren

Als Damoklesschwert schwebt aber auch weiterhin die Entwicklung der Corona-Pandemie über dem Jahresendgeschäft. Aus diesem Grund werden die Händler auch ihre erprobten Hygienekonzepte beibehalten und an der Maskenpflicht festhalten. Als weiterer negativer Einflussfaktor werden die anhaltenden Lieferengpässe gesehen.

Auch die steigende Inflation könnte belasten. Der Handel sieht in beiden allerdings bislang nur vorübergehende Probleme, die nur kurzfristig Bestand haben werden. Weil insbesondere für Energie wesentlich mehr bezahlt werden muss als noch im Vorjahr, könnte die Konsumlaune der Deutschen in nächster Zeit einen Dämpfer erhalten.

Auch die Verkaufserwartungen an Produkte, die eng mit dem Chipmangel verbunden sind, wurden heruntergeschraubt. Das ist gerade für den Spielwarenhandel eine sehr unangenehme Aussicht, denn dieser Teil der Branche erwirtschaftet in den letzten zwei Monaten des Jahres traditionell mehr als ein Fünftel seines Jahresumsatzes.

Aktuell wird nach einer Umfrage unter 450 Unternehmen aus allen Branchen und Größen jedoch damit gerechnet, dass die Deutschen in diesem Jahr mit 273 Euro für ihre Weihnachtseinkäufe etwas mehr Geld ausgeben als im vergangenen Jahr.