November bedeutet, dass sich der Winter in Deutschland schnell nähert, was zur Folge hat, dass man im Dunkeln aufstehen und nach Hause gehen muss und sehr oft im strömenden Regen unterwegs ist. Kein Wintermantel der Welt ist dieser schleichenden Feuchtigkeit gewachsen. Um zu überleben, bis im März endlich wieder die Sonne durchscheint, ist es also fast schon eine Pflicht, in den Urlaub zu fahren. Wir haben ein paar Tipps für Sie, damit Ihre Reise auch eine positive, nachhaltige Wirkung hat. Hier erfahren Sie, wo Sie bei einem Urlaub im November die dringend benötigte Wintersonne tanken können.
Teneriffa, Spanien
Temperatur: 23ºC max.; 18ºC min.
Teneriffa ist bekannt für ganzjährigen Sonnenschein. Das ist großartig – aber jenseits der Strände und der Pauschalreisenden gibt es noch eine andere Seite dieser Kanareninsel, die den neugierigen Reisenden begeistert: Architektur in den Kolonialstädten La Laguna und La Orotava, einfache Restaurants in Fischerdörfern wie Garachico, Mondlandschaften, die man im geschwärzten Landesinneren erwandern kann und zeitgenössische Kunst und Architektur in der Hauptstadt Santa Cruz. Außerdem ist die Insel weit draußen im Atlantik einer der besten Orte der Welt, um die Sterne zu beobachten.
Nachhaltigkeitstipp: In den Gewässern um Teneriffa tummeln sich viele Wale und Walbeobachter. Nicht alle Whale-Watching-Ausflüge werden verantwortungsvoll durchgeführt – überprüfen Sie zuerst die Öko-Zertifizierung der Anbieter. Whale Wise Eco Tours verwendet z.B. solarbetriebene Elektroboote, um die Lärmbelästigung und den CO2-Fußabdruck zu minimieren.
Lissabon, Portugal
Temperatur: 20°C max; 12°C min.
Während der Großteil des europäischen Festlands fröstelt, bleibt Portugal beneidenswert mild: Die Durchschnittstemperatur in Lissabon beträgt im November 18 °C. Natürlich ist es nicht nur das Wetter, das diese Hauptstadt mit ihren Kopfsteinpflastern so verlockend macht: Sie zählt mittlerweile zu den coolsten Städtereisen Europas und ist eine wahre Fundgrube für erstklassige, aber erfrischend erschwingliche Restaurants, rauschende Kneipen und begehrenswerte Concept Stores (ganz zu schweigen von den niedlichen, kanariengelben Oldtimer-Straßenbahnen). Nehmen Sie sich die Zeit, das Szeneviertel Cais do Sodré zu erkunden, einen ehemals schäbigen Teil der Stadt, der jetzt eine aufgemotzte Uferpromenade, coole umgebaute Lagerhäuser und tolle Essensstände im von Time Out kuratierten Mercado da Ribeira zu bieten hat.
Nachhaltiger Reisetipp: Lissabon ist Europas „Green Capital“, Umwelthauptstadt 2020. Und das mit gutem Grund: Denn Portugals Hauptstadt verfolgt schon lange das Ziel, eine nachhaltige Smart City zu werden. Bei der Wahl zur Green Capital hob das Expertengremium hervor, dass Lissabon in Sachen Klimawandel und nachhaltiger städtischer Mobilität, die Nase vorne habe.
Andalusien, Spanien
Temperatur: 20°C max.; 10°C min.
Der November ist ein wunderbarer Monat für einen Kurzurlaub in Südspanien. Cádiz ist ein bezaubernder Ort, der am Rande Spaniens liegt, weiß gebleicht und mit Flamenco-Klängen in der Luft. Eine hippe neue Hotelszene rückt Sevilla ins Rampenlicht, aber dennoch sind beide Städte ruhiger als die touristischen Granada und Córdoba. Jenseits der Strandclubs von Marbella kann man im Nationalpark Sierra de las Nieves in natürlichen Felsbecken schwimmen und auf dem Stausee Kajak fahren. Málaga hat sich einen neuen Ruf erarbeitet, mit einem Ableger des Pariser Centre Pompidou, einem gläsernen Kubus am Hafen, der sich zu den Museen Picasso, Carmen Thyssen und zeitgenössische Kunst gesellt.
Nachhaltiger Reisetipp: Sich für einen Besuch außerhalb der Saison in Gästehäuser und Fincas in ruhigen Dörfern im Landesinneren zu entscheiden, die sowohl Geld in die ländlichen Gemeinden bringen als auch die überentwickelte Küste entlasten, ist ein richtiger Schritt zu mehr Nachhaltigkeit. Suchen Sie nach wenig besuchten Städten wie Almeria und Bergdörfern wie Periana.
Tel Aviv, Israel
Temperatur: 24ºC max.; 15ºC min.
Während die Einwohner von Tel Aviv sich im November in Schale werfen, können sich Reisende aus nördlicheren Gefilden an den Stränden und auf den Boulevards dieser pulsierenden Stadt, die auf der Mittelstrecke direkt von Deutschland aus erreichbar ist, in Hemdsärmeln, wenn nicht gar in Badekleidung, sonnen. Der Herbst erreicht seinen Höhepunkt im November, wenn sich die bewaldeten Jerusalemer Hügel feuerrot und orange färben, die Wüste blüht und die Ernte das Beste der herrlichen Produkte der Region direkt auf die Teller einiger der aufregendsten Restaurants der Welt bringt.
Nachhaltigkeitstipp: Vegane Restaurants sind hier bahnbrechend, dank der Qualität der Produkte des Landes und innovativer, auf Nachhaltigkeit bedachter Köche, die ausschließlich mit saisonalen Zutaten aus den umliegenden Hügeln kochen.
Valletta, Malta
Temperatur: 20°C max.; 13°C min.
Unten im südlichen Mittelmeer, zwischen Sizilien und der nordafrikanischen Küste, bedeutet der November keine düsteren, dunklen Nachmittage und morgendlichen Fröste. Auch wenn Sie vielleicht die eine oder andere rote Telefonzelle sehen werden, so ist der britische Einfluss hier doch am geringsten – das sonnige Malta wird in diesem Monat acht Stunden am Tag von schimmernden Sonnenstrahlen verwöhnt, während das Quecksilber bei etwa 20 °C schwimmt oder sich vielleicht sogar freut. Noch besser ist, dass dieser europäische Herbsturlaub mehr zu bieten hat als nur Strände (obwohl es auch die gibt). Die honigfarbenen Festungen der Hauptstadt Valletta sehen so gut aus, dass sie in Game of Thrones als King’s Landing die Hauptrolle spielten, und die Palazzi der Altstadt werden in letzter Zeit als High-Design-Hotels wiederbelebt, wie z. B. das neue Iniala Malta des millionenschweren Philanthropen Mark Weingard.
Nachhaltigkeit: Die ECO certification (Umwelt-Zertifizierung) ist ein nationales Konzept zur Sicherung der regionalen, sozioökonomischen und kulturellen Nachhaltigkeit von Hotels auf den maltesischen Inseln und wurde von dem weltweiten Rat für nachhaltigen Tourismus „Global Sustainable Tourism Council“ anerkannt, dessen Kriterien voll erfüllt werden.
Colorado, USA
Temperatur: 14°C max.; -5°C min.
In Kalifornien, Arizona und Texas sind die staubigen Wüstenstädte zu Hipster-Städten geworden; in Colorado sind die niedlichen kleinen Bergstädte auf dem gleichen Weg. In Tellurides viktorianischen Straßen gibt es jetzt ausgefallene Tacos, handwerklich hergestellte Cocktails und maßgeschneiderte Skigeschäfte; in Boulder gibt es Fahrradcafés mit Schankstuben und Espressobars; Aspen ist immer noch Aspen, glamourös und teuer und liegt voll im Trend (Restaurants auf dem Bauernhof, Speakeasies). Hoch oben in den Rocky Mountains hat die Skisaison begonnen, die Städte haben sich vom Sommerwahnsinn erholt, aber die Dezembermassen stehen noch aus.
Nachhaltiger Reisetipp: Colorados Fokus auf Outdoor-Aktivitäten, Essen auf dem Bauernhof und Wein aus der Region machen nachhaltiges Reisen hier einfach. Suchen Sie auch nach Möglichkeiten, einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten: Kaufen Sie zum Beispiel in Boulder Outdoor-Kleidung beim Sozialunternehmen Ramble on Pearl, das Erwachsenen mit Entwicklungsstörungen vor Ort bezahlte Lehrstellen anbietet.
Phoenix, Arizona, USA
Temperatur: 25°C max.; 10°C min.
Frank Lloyd Wright war der Meinung, dass Arizona eine eigene Architektur verdiene, dass der Staat zu einer unverwechselbaren Wüstenästhetik einlade. Also machte er sich daran, dieses Vermächtnis von seinem Winterquartier und Atelier Taliesin West in Scottsdale aus über die karge Landschaft zu streuen. Taliesin West liegt etwas außerhalb der Hauptstadt des Bundesstaates, Phoenix, und ist vielleicht die ultimative Manifestation des Arizona-Stils aus der Mitte des Jahrhunderts. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis Phoenix seinen jahrzehntelangen Ruf als trockene Kurstadt der alten Schule ablegen und sich zu einem kantigen Zentrum der bildenden Kunst entwickeln würde. Unweigerlich kamen die hippen jungen Leute und brachten Coolness und Kultur mit. Taliesin West ist heute ein Kunstmuseum und eine Architekturschule; in der Innenstadt zeigt die Bentley Gallery at Bentley Projects unter den freiliegenden Rohren eines restaurierten Lagerhauses und einer ehemaligen Wäscherei aufregende Künstler der mittleren Laufbahn. Das heutige Phoenix ist ein Ort, an dem man in einem Art-Déco-Wahrzeichen (Bitter & Twisted) Cocktails trinkt, bevor man sich in ein fabelhaftes Retro-Hotel zurückzieht, das von einem Wright-Schützling entworfen wurde und in dem einst Marilyn Monroe und Cary Grant verkehrten (Hotel Valley Ho). Den besten Blick auf die Stadt hat man allerdings, wenn man den aus rotem Felsen bestehenden Camelback Mountain erklimmt – ein leichteres Unterfangen bei Temperaturen um die 20 Grad im November.
Nachhaltiger Reisetipp: Wüstenstädte sind in der Regel nicht besonders nachhaltig, und Phoenix ist da keine Ausnahme – man denke nur an die vielen grünen Rasenflächen in den Hotels. Zumindest einige machen sich ihren Platz im „Tal der Sonne“ zunutze und nutzen Solarenergie, darunter The Phoenician und das Hyatt Regency Scottsdale.