Deutsche Bahn – Staatsbetrieb macht viele nervös!

Chaos im Bahnbetrieb, Milliardenverluste und frustrierte Fahrgäste. Das ist der aktuelle sinngemäße Tenor der Berichterstattung über die DB. Während die neue Große Koalition weiterhin an kleinen Reformen feilt, geht FDP-Fraktionschef Christian Dürr deutlich weiter. Er fordert die vollständige Zerschlagung des Konzerns und sieht darin den einzigen Weg, den jahrzehntelangen Stillstand zu beenden.

Am Montag stellte Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) seine „Agenda für zufriedene Kunden“ vor. Gemeinsam mit Evelyn Palla, die als künftige Bahnchefin das Steuer übernehmen soll, präsentierte er Maßnahmen, die nach außen hin wie ein Neustart wirken sollen. FDP-Chef Dürr ließ jedoch keinen Zweifel daran, wie er das Vorhaben einschätzt: pure Kosmetik.

Gegenüber den Funke-Medien kritisierte er die Pläne scharf. Ohne tiefgreifende Änderungen an der Struktur der Bahn bleibe die angekündigte Agenda nichts weiter als ein Programm für verschwendetes Steuergeld. Damit positioniert sich die FDP klar gegen die Linie der Großen Koalition unter Friedrich Merz, die den bestehenden Apparat nur weiter ausbauen möchte.

Die Liste der Probleme ist lang: verspätete und ausfallende Züge, ein Schienennetz, das an allen Ecken zerfällt, steigende Ticketpreise und dennoch unzufriedene Kunden. Jedes Jahr fließen Milliarden an Steuermitteln in den Konzern, ohne dass sich die Lage sichtbar bessert.

Für Dürr steht fest: Nur eine radikale Reform könne verhindern, dass die Bahn auch künftig ein Fass ohne Boden bleibt. Mit seiner Forderung nach Zerschlagung setzt er bewusst einen Kontrapunkt zu den kleinteiligen Projekten, die derzeit aus dem Verkehrsministerium kommen.