Bildungsministerin: Dummheit sorgt für „Wissenschaftsskepsis“

Gesundheitsminister Lauterbach Portrait

Geht es nach Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), haben die vergangenen Krisen wie in der Corona-Zeit vor allem eines gezeigt. Die sogenannte Wissenschaftsskepsis, die oft betont wird, würde sich besonders bei weniger gebildeten Menschen zeigen.

Oder anders herum gesagt. Wissenschaftsskeptisch sind vor allem dümmere Menschen. Meint die Ministerin. „Wenn die Bildung sinkt, steigt das Misstrauen“.

Oder noch anders gesagt: Die Klugen hören auf die Mainstream-Wissenschaft.

Wir wissen noch aus der Corona-Zeit, dass „die“ Wissenschaft durchaus umstritten war.

Immer mehr Wissenschaftler fordern „evidenzbasiertes Handeln“ – und robuste Daten

Der Vorwurf lautet mehr oder minder direkt, dass die Datenlage in den Corona-Jahren wissenschaftliches oder evidenzbasiertes Handeln gar nicht hergegeben habe. Die Politik hätte damals bei breiterer Datenlage, die immer besser wurde, die Maßnahmen „jederzeit anpassen können und müssen“. Eines sei schon jetzt klar: Die Lockdowns mit dem Schließen des Schulbetriebs und die strengen Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen hätten nicht auf „sorgfältigen wissenschaftlichen Abwägungen“ beruht.

Die Politik sei der wichtigste Grund. So wird Angela Merkel noch einmal zitiert: Es würde „politische Grundentscheidungen, die mit Wissenschaft nichts zu tun (haben)“, geben,, so Merkel im Januar 2021 – also rund 10 Monate nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie auch in Deutschland. Der Schluss hier: „Das RKI als weisungsgebundene Leitforschungseinrichtung der Bundesregierung war ein Instrument zur Durchsetzung der Politik“. Die Einschätzung ist zumindest plausibel und rückt den Beraterkreis der Regierung in den Vordergrund – etwa jene, die eine „Zero-Covid“-Strategie vertreten haben. Wissenschaftler, die eine „flexible, nach Risiken gestaffelte Strategie“ vorschlugen, wurden kaum gehört. Die Modellierungen, so ein Vorwurf, würden einen Irrtum produziert haben, nämlich, dass „innerhalb eines bestimmten, territorial definierten Raums die Krankheitslast von allen gleichermaßen geteilt“ würde. So seien in der ersten Welle „möglicherweise hunderttausende Tote prognostiziert“ worden.