Report: Der NRW-Pflegenotstand ist offenbar größer als bisher bekannt

Schon jetzt ist der Pflegenotstand in Deutschland allgemeinen Berichten nach brisant. Der Notstand in NRW, dem Bundesland, das von Hendrik Wüst regiert wird, ist offenbar laut Bericht noch größer als bis dato angenommen. Bis 2030 sollen auch bundesweit demnach rechnerisch noch einmal 31.000 mehr Pflegekräfte benötigt werden, als bis dato angenommen worden war.

Pflegenotstand in Deutschland: Staat hat sich wohl verkalkuliert – dramatischer Pflegenotstand befürchtet

„Der Pflegenotstand in NRW wird nach Berechnungen der Krankenkasse Barmer dramatischer als bislang angenommen. In weniger als zehn Jahren braucht NRW rund 230.000 Vollzeitkräfte in der Langzeitpflege und damit 6.000 mehr als bislang prognostiziert, geht aus dem aktuellen Pflegereport hervor, aus dem die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ (Freitagausgabe) zitiert.

Bundesweit werden dem Bericht der Krankenkasse zufolge bis 2030 rein rechnerisch sogar fast 1,1 Millionen Vollzeitstellen in der Pflege benötigt – 31.000 mehr als bislang angenommen. Heiner Beckmann, NRW-Geschäftsführer der Barmer, sagte, dass es sich bei dem Report nicht um eine Extremberechnung handle, sondern um ein konservativ kalkuliertes Szenario. „Angesichts dieser Zahlen ist Deutschland auf dem besten Weg, in einen dramatischen Pflegenotstand zu geraten“, warnte Beckmann. „Die Pflege ist eine der größten Herausforderungen, die wir in Deutschland haben.“

Laut Barmer-Berechnung, in die erstmals die Auswirkungen der jüngsten Pflegereformen eingeflossen sind, nimmt die Zahl der Pflegebedürftigen in NRW bis 2030 stark zu. In weniger als zehn Jahren werden demnach über 1,34 Millionen Menschen Anspruch auf Leistungen aus der Pflegeversicherung haben, 238.000 Betroffene mehr als bisher angenommen. 2019 gab es in NRW rund 916.000 Pflegebedürftige. Den Berechnungen zufolge benötigt NRW im Vergleich zu heute fast 35.000 zusätzliche Betten in Pflegeheimen und rund 37.500 weitere Plätze bei ambulanten Pflegediensten.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur