Regierung nimmt zwei Soldaten fest, die versucht haben, ihre Dienste an Saudi-Arabien zu verkaufen

Die Behörden in Deutschland haben Terrorismusvorwürfe gegen zwei ehemalige Soldaten erhoben, die versucht haben, eine Söldnerarmee aufzubauen und sie in den Dienst Saudi-Arabiens zu stellen, um letztlich im Jemen zu kämpfen. Die beiden Männer wurden bei Polizeirazzien in der süddeutschen Stadt München und im südwestlichen Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in der Nähe der Schweiz festgenommen. In einer Pressemitteilung der Regierung wurden sie in Übereinstimmung mit den strengen deutschen Datenschutzgesetzen nur als „Arend-Adolf G.“ und „Acim A.“ bezeichnet.

Rädelsführer – Pläne umfassend

Die deutsche Staatsanwaltschaft bezeichnete die beiden ehemaligen Soldaten als „Rädelsführer“ eines Plans zur Rekrutierung von bis zu 150 Männern mit Militär- und Strafverfolgungserfahrung. Ihr Ziel war es, eine „Privatarmee“ aufzubauen, die der saudi-arabischen Regierung ihre Dienste anbieten sollte. Die beiden mutmaßlichen Rädelsführer hofften angeblich, dass das Ölkönigreich sie mit der Durchführung illegaler Operationen im Jemen beauftragen würde. Dies würde es Riad ermöglichen, jegliche Beteiligung an diesen Operationen zu bestreiten, falls die deutschen Söldner bei Kämpfen im Jemen gefangen genommen würden.

Saudi-Arabien ist seit 2015 in den jemenitischen Bürgerkrieg involviert. Mit seinem Engagement will Riad die sunnitisch dominierte Regierung des Landes gegen die mehrheitlich schiitischen Houthi-Separatisten unterstützen. Die jemenitische Regierung wird auch von den Vereinigten Arabischen Emiraten und Katar unterstützt, während die Vereinigten Staaten die saudischen Bemühungen zeitweise unterstützt haben. Es wird vermutet, dass die Houthi-Bewegung Unterstützung aus dem Iran erhält. Mehr als 100.000 Menschen, die meisten von ihnen Zivilisten, sind in dem seit 2014 andauernden Krieg bisher ums Leben gekommen.

Die deutsche Staatsanwaltschaft wirft den beiden Söldneranführern vor, dass sie die saudische Regierung davon überzeugen wollten, jedes Mitglied ihrer Privatarmee mit über 45.000 Dollar pro Monat für ihre Dienste zu entschädigen. Ihre Bemühungen, die Aufmerksamkeit der saudischen Regierung und der Geheimdienste auf sich zu ziehen, waren jedoch erfolglos. Stattdessen erregten sie die Aufmerksamkeit des deutschen Militärischen Abschirmdienstes, der die Polizei alarmierte. Die beiden Männer warten nun auf ihre Vorverhandlung, die voraussichtlich nächste Woche stattfinden wird.