Hinweis an Robert Habeck: Laut Heizungsverband fehlen 60.000 Installateure

Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (zvshk) geht davon aus, dass aktuell gut 60.000 Heizungsinstallateure in Deutschland fehlen würden. Panik hat der Verband dennoch nicht. Es sei keine „Raketentechnologie, eine Wärmepumpe einzubauen.

Realistischer und machbarer Plan soll laut Deutschem Handwerk vorgelegt werden

„Nach Einschätzung des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (zvshk) fehlen derzeit rund 60.000 Heizungsinstallateure. Jährlich würden Sanitär- und Heizungsbetriebe rund 900.000 Heizungssysteme modernisieren und rund 1,2 Millionen Bäder umbauen, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Bramann den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben).

„Barrierefreiheit im Bad bei einer alternden Gesellschaft – die Nachfrage steigt hier in den nächsten Jahren erheblich an.“ Wolle man alle Märkte bedienen und sich nicht nur auf den Einbau von neuen Heizungen konzentrieren, fehlten derzeit rund 60.000 Installateure. Das von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bauministerin Klara Geywitz (SPD) auf den Weg gebrachte Gesetz zum Heizungsaustausch ist nach Bramanns Überzeugung gleichwohl kein Grund zur Panik: „Eine Wärmepumpe einzubauen, ist keine Raketentechnologie. Vieles, was man zum Einbau einer Wärmepumpe wissen muss, ist den Betrieben schon längst bekannt und wird auch in der Ausbildung gelehrt.“

Zudem gebe es ein großes Angebot an Schulungen, das viele Betriebe auch annehmen würden. Sein Fazit: „Der Nachschulungsbedarf von Fachkräften ist also nicht so dramatisch, wie man vielleicht zuerst denken mag.“ Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), sieht das Handwerk indes als „Dreh- und Angelpunkt“ für den Erfolg der Wärmewende. „Das Handwerk ist der geborene Partner der Energiewende“, sagte er.

„Damit die Wärmewende jedoch gelingt, ist es nicht damit getan, dass die Regierung ambitionierte Ziele formuliert und diese gesetzlich festschreibt. Vielmehr sollte ein realistischer und machbarer Plan vorgelegt werden, der nicht von vornherein bestimmte Technologien ausschließt oder sich nur auf eine Technologie fokussiert.“ Das reine Zählen von Wärmepumpen mache weder ökonomisch noch ökologisch Sinn. „Die berufliche Bildung braucht wieder mehr Wertschätzung – einschließlich entsprechender finanzieller Förderung“, so Dittrich.

„Die Energiewende gelingt nur mit einer Bildungswende.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur