ID – Digitale Identität: Schweiz dafür, Großbritannien schafft Fakten!

Die Schweiz hat am vergangenen Sonntag über die Einführung einer digitalen Identität entschieden. Das Ergebnis fiel äußerst knapp aus: Mit 50,39 % stimmte eine hauchdünne Mehrheit für den elektronischen Identitätsnachweis, 49,61 % lehnten ihn ab. Damit wird ein System eingeführt, das persönliche Daten wie Name, Adresse und Geburtsort zentral erfasst und in einer elektronischen Geldbörse gespeichert.

Der Bund übernimmt die Verantwortung für die Infrastruktur, die Ausgabe der E-ID und den Betrieb der digitalen Brieftasche. Bürgerinnen und Bürger sollen sich damit künftig im Internet ausweisen können, beispielsweise für Verwaltungsdienste oder den Kauf von Produkten mit Altersbeschränkung.

Schweiz spricht von freiwilliger ID

Begleitet wurde die Abstimmung von Diskussionen über mögliche Einflussnahmen. Swisscom, ein zu 51 % in Staatsbesitz befindliches Unternehmen, unterstützte die Pro-Kampagne mit 30.000 Franken. Das Unternehmen begründete dies mit einem Beitrag zur Digitalisierung. Kritiker verweisen jedoch auf das eigene Geschäftsinteresse von Swisscom, da der Konzern auch Digitalisierungsstrategien für Firmen anbietet. Gegner der E-ID prüfen inzwischen eine Beschwerde über den knappen Ausgang.

Der Blick geht auch über die Schweiz hinaus. In Deutschland existiert seit 2021 eine EU-weite Regelung zur digitalen Identität. Zudem kündigte Digitalminister Volker Wissing im Mai an, ab 2026 eine digitale Brieftasche einzuführen. Diese soll mehrere Dokumente wie Ausweise, Kreditkarten und Zeugnisse bündeln.

Auch Großbritannien plant ein ähnliches System. Premierminister Keir Starmer stellte vor, dass bis 2029 eine digitale ID verpflichtend werden soll. Vorgesehen ist, dass nur Inhaber dieser Identität arbeiten dürfen. Damit verschiebt sich die Bedeutung solcher Systeme von einer freiwilligen Option hin zu einer verpflichtenden Voraussetzung.