Das wird teuer: Energieexperte geht von weiteren Gaspreis-Erhöhungen aus

Schon jetzt stöhnen viele Haushalte und Unternehmen über hohe Gaspreise. Manuel Frondel, Energie-Experte des RWI-Leibniz-Instituts, rechnet einem Bericht nach nun damit, die Gaspreise würden weiter ansteigen. Kurzfristig würden die Preise ggf. weiter steigen, wenn am 21. Juli die Pipeline Nord Stream 1 abgeschaltet bliebe. Dann aber sei „über kurz oder lang“ ein Rückgang beim Gaspreis möglich, da Alternativen geschaffen würden. So müsse Deutschland mehr Erdgas fördern, so Frondel. In diesem Zusammenhang plädierte Frondel zudem dafür, Uniper mit staatlichen Krediten weiterhin zu unterstützungen und damit zu retten. Der Konzern handelt mit Gas.

Über kurz oder lang können die Gaspreise auch wieder sinken

„Der Energieexperte des RWI-Leibniz-Institutes, Manuel Frondel, erwartet einen weiteren Anstieg der Gaspreise. „Kurzfristig könnten wir noch weitere Preisanstiege sehen, wenn am Donnerstag Nord Stream 1 weiterhin abgeschaltet bleibt“, sagte Frondel der „Rheinischen Post“ (Dienstagausgabe).

„Über kurz oder lang erwarte ich aber wieder einen Rückgang beim Gaspreis, weil durch die hohen Gaspreise immer mehr neue Gasprojekte in Angriff genommen werden und es dadurch immer mehr Alternativen zu russischem Gas geben wird. Insbesondere sollten wir auch in Deutschland wieder mehr Erdgas fördern, das Gasfeld in der Nähe von Borkum wäre ein Anfang.“ Der RWI-Experte fordert, dass der Staat den angeschlagenen Gas-Handelskonzern Uniper rettet: „Uniper sollte, ebenso wie in der Corona-Pandemie die Lufthansa, durch staatliche Kredite vor einer Insolvenz bewahrt werden. Es werden auch wieder Zeiten kommen, in denen Uniper die staatlichen Kredite zurückzahlen kann. Auf diesem Weg würden die Verbraucher vorerst vor noch stärkeren Preisanstiegen verschont bleiben“, sagte Frondel.

Uniper hat gerade seine ersten Hilfskredite bei der KfW über zwei Milliarden Euro ausgeschöpft.“

Bericht mit Material der dts Nachrichtenagentur

Foto: Nord-Stream-Anbindungsleitung EUGAL, über dts Nachrichtenagentur