Armin Laschet: „Kultur der offenen Sprache“ gefordert

Der Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet plädiert für eine Rückkehr zur „Kultur der offenen Sprache“. Laut einem Bericht der „Welt“ seien seiner Meinung nach „normale Menschen (…) verunsichert, was sie überhaupt noch aussprechen dürfen“.

Optimismus wegen Umfragen

Der Kanzlerkandidat äußerte sich im Rahmen eines Interviews, das die „Welt am Sonntag“ mit ihm geführt hat. Er werde alles dafür tun, um Rot-Rot-Grün keine Mehrheit zu verschaffen. Er meint, die Union müsse die stärkste Kraft im Ergebnis werden, damit das Land einen „Kurs der Mitte“ fahren könne. Das Rot-Rot-Grüne Bündnis werde das Land spalten.

Dabei betonte er, dass es in diesem Wahlkampf eine „aggressive, anonyme Debatte in den sozialen Netzwerken“ geben würde. Demgegenüber würde in der Öffentlichkeit von normalen Menschen sehr behutsam, „fast vorsichtig, weil sie verunsichert sind“, gesprochen.

Dabei zitiert er das Beispiel einer jungen Frau, die in der ARD-Wahlarena zugespielt worden sei. Sie sei keine Querdenkerin gewesen, allerdings wäre sie unsicher darüber, ob sie geimpft werden solle. Sie sei die einzige in der gesamten Sendung gewesen, die anonym bleiben wollte.

Sie hätte, schildert Laschet, Angst gehabt, für die Frage Nachteile erleiden zu müssen. Er halte das für alarmierend. Die Politik müsse darauf achtgeben, die Bürgerinnen und Bürger nicht dem Gefühl zu überlassen, dass ihnen vorgeschrieben werde, „wie sie zu denken und zu reden haben.“

Dabei erinnerte er an Wolfgang Thierse, der einst Präsident des Deutschen Bundestages gewesen ist, und innerhalb der SPD seiner Meinungsäußerung wegen angegriffen worden sei. Auch Gesine Schwan, die einst Bundespräsidentin werden wollte, sei angegriffen worden. Er sei der Auffassung, wir müssten wieder zu einer „Kultur der offenen Sprache zurückkehren“.