Wie nachhaltig ändert sich unser Einkaufsverhalten?

Zum Beginn der Corona-Pandemie waren Toilettenpapier, Desinfektionsmittel und andere Hygiene-Produkte besonders gefragt. Später kamen Nudeln und Bürostühle hinzu. Letztere, weil immer mehr Menschen ihre Arbeiten im Homeoffice verrichteten und dies führte auch dazu, dass öfter als vor dem Beginn der Pandemie zu Hause am Herd gekocht wurde, was den Nudelabsatz erhöhte.

Bürostühle brechen nicht gleich wieder zusammen und wurden daher nur einmal gekauft. Auch die Nudelwelle hat sich inzwischen wieder deutlich abgeflacht. Deshalb ist derzeit nur schwer vorherzusagen, welcher neue Einkaufstrend wirklich eine solide Zukunft haben wird und damit bleiben wird.

Corona brachte die Deutschen dazu, möglichst alle Einkäufe in einem Geschäft zu tätigen und mehr als früher online zu bestellen. In den Supermärkten wurden die Einkaufswagen deutlich voller gepackt als in früheren Jahren. Was zunächst als Hamsterkäufe begann, entwickelte sich im Lauf des vergangenen Jahres weiter zu einem generellen Vermeiden von Kontakten.

Die Krux mit der Nachhaltigkeit

Auch online wurde wesentlich mehr bestellt als in früheren Jahren, was anschließend Verpackungsmaterialien knapp werden ließ und die Paketdienste an die Grenzen ihrer Belastbarkeit trieb. Gleichzeitig achteten die deutschen Verbraucher stärker darauf, dass die von ihnen gekauften Waren auch nachhaltig waren. Es wurde mehr Gemüse und Obst aus der Region gegessen und beim Einkauf verstärkt auf Fleisch aus den höheren Haltungskategorien zurückgegriffen.

Während die Frage, ob das Produkt nachhaltig ist oder nicht, an dieser Stelle für die Verbraucher recht leicht zu beantworten ist, bereitet der Erwerb von Kleidung und Textilien mit Blick auf die Nachhaltigkeit weiterhin Probleme, denn die Gütesiegel der Hersteller sind immer noch so undurchsichtig, dass sie für viele Verbraucher eher wie ein Buch mit sieben Siegeln wirken.

Eine spannende Frage wird auch sein, ob die Konzentration auf einen Markt und der Wunsch, soziale Kontakte nach Möglichkeit vermeiden zu wollen, auch in Zukunft noch bestimmend sein wird. Hier kann der bevorstehende Winter je nach Verlauf der Corona-Infektionsraten sehr kurzfristig zu gravierenden Änderungen im Kaufverhalten führen.