Immer weniger Beschäftigte im Sanitär- und Heizungsbau

Besorgt darum, im Winter wegen fehlender Gaslieferungen aus Russland in nicht beheizten Wohnungen leben zu müssen, lassen viele Eigenheimbesitzer ihre Häuser derzeit mit einer Wärmepumpe nachrüsten. Diese zusätzliche Nachfrage trifft auf ein Gewerbe, dass ohnehin von einem extremen Personalschwund gekennzeichnet ist, denn wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch mitteilte, ging die Zahl der Erwerbstätigen im Sanitär- und Heizungsbau in den letzten zehn Jahren um über neun Prozent zurück.

Bundesweit waren im vergangenen Jahr nur noch rund 275.000 Menschen im Sanitär- und Heizungsbau tätig. Verglichen mit dem Jahr 2012, als noch knapp 303.000 Beschäftigte in der Branche tätig waren, entsprach dies einem Rückgang von 9,4 Prozent. Dieser Rückgang vollzog sich in einer Zeit, in der die Zahl der Beschäftigten allgemein gestiegen ist.

Aktuell ist der Heizungsbau eine ideale Branche für junge Menschen, denn mehr als jeder fünfte Berufstätige im Heizungsbau ist in einem Alter zwischen 55 und 64 Jahren. Durch ihre Pensionierung werden in den kommenden Jahren sehr viele Stellen frei werden, sodass sich die jüngeren Fachkräfte zwischen vielen potentiellen Arbeitgebern entscheiden können.

Die Zahl der Auszubildenden steigt seit 2014 wieder an

Zum Glück für die Branche aber auch für ihre Auftraggeber ist die Zahl der Auszubildenden zuletzt kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2020 entschieden sich knapp 37.600 Schulabgänger dazu, eine Ausbildung in einem Sanitär- und Heizungsbauberuf zu beginnen.

Beliebt bei der jungen Generation ist die Branche schon länger. Zwar war in den Jahren 2010 bis 2013 zunächst ein leichter Rückgang der Ausbildungszahlen zu verzeichnen, doch er kehrte sich ab 2014 in einen Anstieg um. Seitdem wächst die Zahl der Auszubildenden kontinuierlich, sodass sie heute im Zehn-Jahres-Vergleich um 13,5 Prozent höher liegt.

Gewählt wird der Beruf auch weiterhin hauptsächlich von Männern, denn der Frauenanteil liegt in dieser Branche bei lediglich 1,5 Prozent. Das ist ein extrem niedriger Wert, denn im Durchschnitt aller Berufsgruppen innerhalb des dualen Ausbildungssystems stellen die Frauen einen Anteil von 34,8 Prozent.